Startseite
Nachrichten
Wirtschaft (Nachrichten)
Eine mögliche Fusion der Gebiete Melchsee-Frutt, Engelberg-Titlis und Hasliberg kostet laut einer Studie bis zu 70 Millionen Franken. Fraglich bleibt, ob die Investitionen lohnenswert sind.
Die Skigebiete Andermatt-Sedrun und Arosa-Lenzerheide haben es bereits getan. Sie haben sich zusammengeschlossen, vor allem um Wintergästen mehr Pistenkilometer bieten zu können. Auch für die Tourismusregionen Engelberg-Titlis, Melchsee-Frutt und Meiringen-Hasliberg wäre eine solche Fusion theoretisch möglich.
Nun zeigt eine Machbarkeitsstudie im Auftrag der Bergbahnen und der Kantone Obwalden, Nidwalden und Bern: Eine physische Verbindung der drei Gebiete wäre technisch durchaus möglich. Die geschätzten Gesamtkosten würden sich auf 50 bis 70 Millionen Franken belaufen, wie es in einer Mitteilung heisst. Gemäss Studie wäre eine Verbindung zwischen der Melchsee-Frutt und Meiringen-Hasliberg aber «erheblich einfacher und kostengünstiger» als Richtung Engelberg-Titlis.
Vorteil einer Fusion wäre gemäss der Studie eine Verlängerung der Aufenthaltsdauer der Gäste im Winter. Die lokale Wertschöpfung dürfte steigen. Allerdings heisst es in der Mitteilung, eine Verbindung würde sich nur lohnen, wenn wenn mit weiteren warmen Betten zusätzliche Logiernächte generiert werden könnten. Eine Verbindung von Frutt, Titlis und Hasliberg würde zudem einen sichtbaren Eingriff in die Natur bedeuten. Dieser könnte jedoch durch eine Aufwertung der Lebensräume in der nahen Umgebung kompensiert werden.
Keine Aussage macht die Machbarkeitsstudie dazu, ob eine Verbindung der drei Regionen sinnvoll ist. Über das weitere Vorgehen entscheiden die beteiligten Bergbahnen. In einer ersten Stellungnahme äussert sich der Obwaldner Regierungsrat zurückhaltend optimistisch. Die Studie fokussiere stark auf den Wintertourismus, doch zeige sich, dass auch die Zahl der Sommergäste steige und ein Trend weg vom skifahrenden Gast bestehe. «Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels und seinen Risiken sieht der Regierungsrat deshalb auch viel zukünftiges Potenzial im ganzjährigen Tourismus.» (chm)