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Der Vorstand von Bio Suisse ist mit seinem Vorhaben gescheitert, neben der Knospe ein zweites Label einzuführen. Die Delegierten wollten einer entsprechenden Statutenänderung nicht zustimmen.
(agl) Vorstand und Geschäftsleitung von Bio Suisse erhoffen sich durch ein zweites Label einen besseren Zugang in den Detailhandel. «Da es dort viele unterschiedliche Modelle und Formen gibt, soll es für alle Varianten Möglichkeiten der Zusammenarbeit geben», schreibt Bio-Suisse Kommunikationsleiter Lukas Inderfurth auf Anfrage von CH Media. Deshalb sei eine neue Markenpolitik geschaffen worden, inklusive des Labels «Bio Suisse». Zunächst hatte die «NZZ am Sonntag» über das Thema berichtet.
Weil die Statuten des Verbandes aber nicht vorsehen, auf mehr als eine Marke zu fokussieren, hatte Bio Suisse der Delegiertenversammlung beantragt, diese entsprechend anzupassen. Die Delegierten hätten damit ermöglicht, dass weitere Bio Suisse Marken verwaltet, entwickelt und geschützt werden können.
Die Bio-Bauern liessen sich davon jedoch nicht überzeugen. Sie sagten an der Versammlung vom vergangenen Mittwoch Nein zur Statutenänderung. Laut Lukas Inderfurth bestand die Befürchtung, dass eine weitere Marke auf Kosten der Knospe gehen könnte. «Nun müssen Vorstand und Geschäftsleitung noch einmal über die Bücher», heisst es seitens von Bio Suisse weiter.
Um den Detailhändlern entgegenzukommen, hat Bio Suisse bereits das ursprüngliche Modell für die Knospe angepasst. Dieses verlangte, dass mindestens 800 Bio-Produkte geführt werden müssen, damit die Bio-Knospe verwendet werden darf. Es habe sich jedoch gezeigt, dass das Modell für den Handel «zu undifferenziert» sei, schreibt der Bio-Suisse-Sprecher. Es sei daraufhin überarbeitet und die Anzahl der nötigen Produkte «stark reduziert» worden.