Grand-Slam-Turnier
Weil in Wimbledon keine Punkte vergeben werden: Djokovic wird Führung der Weltrangliste verlieren

Die ATP und die WTA haben entschieden, bei Wimbledon keine Weltranglistenpunkte zu vergeben, weil russische und belarussische Athleten nicht mittun dürfen. Besonders ärgerlich wird diese Regelung für Novak Djokovic.

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Djokovic ist bald nicht mehr der Weltranglistenerste.

Djokovic ist bald nicht mehr der Weltranglistenerste.

Christophe Petit Tesson / EPA

Beim Grand-Slam-Turnier von Wimbledon werden in den Männer-Konkurrenzen keinen Weltranglistenpunkte vergeben. Diese Entscheidung gab die Tennisspieler-Organisation ATP als Reaktion auf die Entscheidung der Turnier-Veranstalter aus London bekannt, russische und belarussische Spieler vom Rasen-Highlight (27. Juni bis 10. Juli) auszuschliessen. Auch die Spielerinnen der WTA erhalten keine Punkte.

Besonders ärgerlich ist diese Regelung für die derzeitige Weltnummer eins, Novak Djokovic. Weil die Punkte aus dem Jahr 2021 aus der Wertung fallen, wird der Serbe seinen Platz in der Weltrangliste damit verlieren. Auch dann, wenn er seine Titel in Paris und London verteidigt.

So sieht die Tabelle ohne Punkte in Wimbledon aus:

ATP will Präzedenzfall verhindern

«Die Möglichkeit für Spieler jeder Nationalität, an Turnieren auf der Grundlage ihrer Leistung und ohne Diskriminierung teilzunehmen, ist für unsere Tour von grundlegender Bedeutung», hiess es in einem am Freitagabend verbreiteten Statement der ATP: «Die Entscheidung Wimbledons, russischen und belarussischen Spielern in diesen Sommer die Teilnahme zu verbieten, untergräbt dieses Prinzip und die Integrität des ATP-Ranglistensystems.»

Die ATP wolle einen Präzedenzfall verhindern, nach dem einzelne Turniere durch eigene Entscheidung gewisse Spieler diskriminieren dürften. «Dies ist bei einer Tour, die in mehr als 30 Länder stattfindet, nicht machbar», hiess es. Bei den ATP-Turnieren im Queen’s Club und in Eastbourne im Vorfeld von Wimbledon werden hingegen Punkten für das ATP-Ranking vergeben, dort sind Spieler aus Russland und Belarus zugelassen. (ldm/sid)