Bei archäologischen Untersuchungen in der Waadt wurde vor zwei Jahren eine frühgeschichtliche Stätte entdeckt. Weitere Ausgrabungen haben nun den tatsächlichen Reichtum der Fundstelle zutage gefördert.
Im Industriegebiet der waadtländischen Ortschaft Denges soll ein neues Busdepot entstehen. Im Rahmen des Bauprojektes gaben die kantonalen Behörden 2019 eine Umweltverträglichkeitsstudie in Auftrag. Dabei wurde eine frühgeschichtliche Stätte entdeckt. Nun haben Ausgrabungen weitere archäologische Reichtümer zum Vorschein gebracht, wie das Amt für Archäologie am Dienstag mitteilte.
Bisher ist eine Fläche von 8500 Quadratmeter untersucht worden und hundert archäologische Strukturen konnten identifiziert werden. Die Hälfte davon sind Gräber, in denen noch die Überreste von kremierten Toten liegen. Die Verzierungen einiger Gefässe deuten gemäss dem Amt für Archäologie darauf hin, dass die Hauptaktivität in der Grabstätte gegen Ende der Bronzezeit, zwischen 950 und 900 vor Christus, stattfand. Während dieser Zeit sei die Feuerbestattung vorherrschend gewesen.
Die Gräber seien aufgrund ihrer Dichte und ihres Erhaltungszustandes aussergewöhnlich. Schweizweit handle es sich um eine der vollständigsten Totenstätten der späten Bronzezeit. Die letzte vergleichbare Entdeckung stammt aus der Mitte der 1990er Jahre im Kanton Jura, wie es heisst. (dpo)