Unwetter
Hier hagelt und stürmt es in der Schweiz am häufigsten

Hagel, Überschwemmungen und Blitze: Die neue Schadenstatistik der Axa über die letzten zehn Jahre zeigt, welche Kantone am stärksten von Unwetterschäden betroffen waren.

André Bissegger
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Im Kanton Schwyz – im Bild Pfäffikon – gab es 2016 ein heftiges Unwetter mit sehr intensiven Niederschlägen.

Im Kanton Schwyz – im Bild Pfäffikon – gab es 2016 ein heftiges Unwetter mit sehr intensiven Niederschlägen.

Keystone

Es donnert und hagelt wieder: Hierzulande dauert die Unwettersaison typischerweise von Mai bis August. Allerdings haben nicht alle Regionen in der Schweiz das gleiche Risiko, von Blitz, Hagel und Regen in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Ein Blick zurück in der neuen Schadenstatistik des Versicherungskonzerns Axa zeigt, wo welche Schäden in den vergangenen zehn Jahren am häufigsten auftraten.

So waren die Kantone Neuenburg, Tessin und Jura besonders stark von Hagelschäden betroffen, wie Axa am Dienstag mitteilte. Genauso wie Nidwalden, Luzern, Zug, Schwyz und Bern. Gemäss dem Versicherer ereigneten sich in diesen acht Kantonen in den letzten zehn Jahren rund die Hälfte aller ihm gemeldeten Hagelschäden. Kaum Schäden gab es dagegen in Schaffhausen, im Wallis und in Graubünden.

Überschwemmungen in der Zentral-, Ost- und Nordwestschweiz

Überschwemmungsschäden wiederum kamen am häufigsten im Kanton Schwyz vor. Dahinter folgen Thurgau, Luzern, Solothurn und Aargau. Hier zähle die Axa über einen Drittel der insgesamt gemeldeten Überschwemmungsschäden, schreibt der Versicherungskonzern. Dagegen blieben die Kantone Waadt, Nidwalden, Uri, Basel-Stadt und Graubünden im vergangenen Jahrzehnt mehrheitlich davor verschont.

Bei den Schäden durch Blitzschlag führt derweil das Tessin die Statistik deutlich an: Im Südkanton entstanden gemäss Axa acht Mal mehr Schäden als im Rest der Schweiz. Der Grund: «Wenn feuchtwarme Mittelmeerluft aus dem Süden an die Alpenkette gedrückt wird, entstehen Gewitterwolken mit starken Auf- und Abwinden und elektrischen Ladungen.» Die Kantone Waadt und Basel-Stadt blieben dagegen mehrheitlich verschont von Blitzeinschlägen.

Obwohl die Statistik eine Häufung von Extremwetterereignissen aufgrund des Klimawandels zeige, sei kein eindeutiger Trend bei der Anzahl Schadenmeldungen aus Unwettern zu erkennen, schreibt Axa. Der Versicherungskonzern führt dies auf Präventionsmassnahmen zurück, in die Bund, Kantone und Gemeinden zuletzt investiert haben – gerade auch nach dem Hochwassersommer 2005. Dazu zähle etwa der Bau von Rückhaltebecken und Dammerhöhungen im Kanton Aargau, schreibt Axa.