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Schweiz (Nachrichten)
In den Kantonen Solothurn und Bern fielen in der Nacht teilweise über 50 Liter Regen pro Quadratmeter. Bis am Freitagabend soll es in der Zentralschweiz und im Bernbiet weitere 15 bis 40 Liter pro Quadratmeter geben.
In der Nacht auf Donnerstag sei erneut recht viel Regen gefallen – vor allem in den Kantonen Solothurn und Bern. Damit habe sich die Hochwasserlage an einigen Seen und Flüssen weiter verschärft, teilte Meteoswiss mit. In Riedholz (SO) fielen bis 7.30 Uhr 78 mm Regen, in Solothurn waren es 66 mm und in Wangen an der Aare (BE) 62 mm. Aber auch in La Valsainte (FR) und Bauma (ZH) gab es 49 respektive 42 mm.
Am Donnerstag soll der Dauerregen nun in Schauer- und Gewitterwetter mit längeren trockenen Pausen übergehen. In der Nacht auf Freitag gibt es dann gemäss dem Wetterdienst weitere Regengüsse und lokale Gewitter. In der Summe sollen bis am Freitagabend in den kritischen Regionen der Zentralschweiz und des Bernbiets etwa 15 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter zusammenkommen – lokal wegen Gewittern auch mehr. Flächendeckende sehr grosse Niederschlagsmengen seien aber nicht mehr zu erwarten.
Da die Seen und Flüsse nur sehr träge auf die geringeren Regenmengen reagieren würden, bleibt die Lage gemäss Meteoswiss sicher auch am Freitag noch angespannt. Aktuell beträgt die Abflussmenge bei der Reuss in Luzern beispielsweise 458 Kubikmeter pro Sekunde – das entspreche gemäss Statistik einem knapp 300-jährigen Hochwasser. Nur 2005 sei die maximale Abflussmenge mit 473 Kubikmetern grösser gewesen.
Enormous masses of water rush down the Reuss river#luzern #Hochwasser #reuss #lakelucerne pic.twitter.com/7x3QY54n0j
— Don Wimbel (@DonWimbel) July 14, 2021
Gemäss dem Naturgefahrenportal des Bundes besteht beim Bieler-, Thuner- und Vierwaldstättersee aktuell eine sehr grosse Gefahr (Stufe 5) wegen Hochwassers. Beim Brienzer- und Zürichsee gilt Stufe 4 (grosse Gefahr). Stufe 4 gilt auch für Teile der Aare, der Reuss und des Rheins. Bundespräsident Guy Parmelin begab sich am Donnerstagnachmittag an den Bielersee, um sich einen Überblick zu verschaffen, wie er auf Twitter mitteilte.
Je me trouve à proximité du lac de Bienne, dont le niveau a dépassé le seuil de crue ce matin et continue encore d'augmenter. J'ai pu constater de mes propres yeux à quel point la situation est critique.#lacdebienne #intempéries pic.twitter.com/uglaH7YeTR
— Guy Parmelin (@ParmelinG) July 15, 2021
Um die Aare zu entlasten, wurde am Donnerstagmorgen der Abfluss aus dem Bielersee künstlich gedrosselt, wie SRF Meteo twitterte. Daher stieg der Pegelstand des Bielersees sehr rasch an.
Der #Abfluss an der #Aare bei Brügg unterhalb des #Bielersee/s ist heute Morgen sehr schnell gesunken. Gleichzeitig stieg der Pegelstand des Bielersees rasch an. Der Abfluss künstlich gedrosselt, um die Aare zu entlasten. (Quelle: BAFU) ^gf pic.twitter.com/tlr2bb5lJM
— SRF Meteo (@srfmeteo) July 15, 2021
Auch die Töss führt momentan viel Wasser. Die Stadtpolizei Winterthur hat deshalb die Bevölkerung dazu aufgerufen, sich von den Ufern fernzuhalten. Joggen, mit dem Hund spazieren und spielen an den Ufern sei zurzeit sehr gefährlich, schreibt die Polizei auf Twitter.
Achtung: Die Gewässer in #Winterthur führen im Moment #Hochwasser – vor allem die #Töss.
— Stapo Winterthur (@StapoWinterthur) July 15, 2021
Haltet euch bitte von den Ufern fern. Joggen, mit dem Hund spazieren und spielen an den Ufern ist zurzeit sehr gefährlich. #staysafe ^wi pic.twitter.com/STLbtZAWwr
Am Wochenende sollte sich die Lage etwas entspannen: Der Wetterdienst rechnet lediglich mit ein paar Regengüssen und örtlichen Gewittern im Osten und entlang der Alpen. «Die Seepegel und Abflussmengen dürften so kaum mehr ansteigen, sondern allmählich etwas sinken», heisst es in der Mitteilung. (abi)
Die #Hochwasser-Situation ist in der #Deutschschweiz noch bis am Wochenende angespannt, dann gibt es endlich eine Entspannung. Zu Beginn der neuen Woche erwartet uns – zumindest vorübergehend – sonniges #Wetter. Die See- und Flusspegel werden spätestens dann deutlich sinken. (rv) pic.twitter.com/bG9e48MttF
— MeteoNews (@MeteoNewsAG) July 15, 2021