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Adoptiveltern haben Anrecht auf einen bezahlten Urlaub von zwei Wochen. Nach dem Nationalrat hat auch der Ständerat dieser Forderung zugestimmt.
Das Thema wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Die Forderung geht auf eine parlamentarische Initiative des Tessiner Nationalrates Marco Romano (Die Mitte) zurück. Er hatte gar einen zwölfwöchigen Urlaub verlangt. Die Gesundheitskommission des Nationalrates stutzte daraufhin die Vorlage zusammen.
Ihr Kompromissvorschlag: Erwerbstätige, die ein Kind adoptieren, sollen Anspruch auf zwei Wochen bezahlten Mutter- oder Vaterschaftsurlaub haben. Voraussetzung ist, dass das Kind bei der Adoption jünger als vier Jahre ist. Finanziert werden soll dieser Urlaub wie der Mutterschaftsurlaub über die Erwerbsersatzordnung (EO). Die Entschädigung beträgt 80 Prozent des Lohnes. Der Bund schätzt die jährlichen Kosten auf 110'000 Franken.
Anders als im Nationalrat rief dieser Kompromiss am Dienstag im Ständerat keinen Widerstand hervor. Der Adoptionsurlaub ermögliche einen guten Start ins Familienleben, erklärte Maya Graf (Grüne/BL) im Namen der Kommission. Gerade adoptierte Kinder seien auf ein vertrautes Klima angewiesen.
Unterstützung kommt auch vom Bundesrat. Die Herausforderungen der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit stellten sich auch für Adoptiveltern, argumentiert er. Ein Urlaub solle Eltern einen guten Start ins Familienleben ermöglichen. Damit ist die Vorlage bereit für die Schlussabstimmung. (rwa)