Abspaltung
Mutmasslicher Hackerangriff: Ständerat legt Ammotec-Verkauf auf Eis

Der Verkauf der Munitionssparte der Ruag verzögert sich. Der Ständerat möchte sich erst vertieft mit der Datensicherheit beschäftigen. Auslöser war ein Medienbericht über einen mutmasslichen Hackerangriff.

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Die Ruag Ammontec soll abgespalten und verkauft werden.

Die Ruag Ammontec soll abgespalten und verkauft werden.

Keystone

Die Ruag Ammontec kann derzeit noch nicht verkauft werden. Der Ständerat hat am Mittwoch eine Motion, die einen Verkauf gar ganz stoppen wollte, zur erneuten Prüfung in die Kommission geschickt. Dies vor dem Hintergrund eines SRF-Beitrags, der von einem Hackingangriff auf die Ruag berichtete. Daher soll die Kommission beurteilen, ob die «Datenentflechtung der Ruag Ammotec vollständig erfolgt» sei und die «Datensicherheit und Datenunabhängigkeit der Ruag Ammotec gewährleistet» sei.

Das soll nun bis zur Herbstsession erledigt werden. Bundesrat Ueli Maurer gab zu Bedenken, dass die Vorwürfe aus dem Beitrag allenfalls gar nicht wahr seien. Abklärungen würden laufen und «es gibt im Moment keinerlei, auch nicht den kleinsten Ansatzpunkt, dass die Ruag wirklich gehackt wurde».

Der bundeseigene Rüstungskonzern Ruag will seine Munitionsabteilung Ammotec im Zug seiner Reorganisation verkaufen. Der Motionär Werner Salzmann (SVP/BE) wollte dies stoppen. Er begründete dies mit der «Versorgungssicherheit der Schweiz mit Munition» und dem möglichen Verlust von Arbeitsplätzen. Ammotec hat seinen Hauptsitz in Thun.

Bis die Motion behandelt wurde, liegt der Verkauf weiter auf Eis. Bundesrat Maurer äusserte sich nicht zum Rückweisungsantrag, betonte aber, dass «der Wertverlust» der dadurch entsteht «gewaltig» sei. In der Sache hat der Ständerat eigentlich bereits einmal entschieden: Anders als der Nationalrat hat er dem Verkauf zugestimmt. Salzmann hat seine Forderung nun erneuert. (mg)