«Ex-Denkmalpfleger zerzaust Studie», Ausgabe vom 23.März
Seit Jahren wird in den Medien von Fachleuten darüber diskutiert, ob das Theatergebäude nun schützenswert sei oder nicht. Dabei interessieren die Meinungen der Bürger wenig, die sich emotional nicht vom heutigen Theatergebäude trennen möchten. Ein neues Theater hat nun wirklich nicht oberste Priorität. Kleinere Anpassungen wie die Sanierung des Orchestergrabens mit einer modernen Kühlung und Belüftung sollten natürlich vorgenommen werden.
Oberste Priorität hat nach meinem Wissensstand jetzt die Sanierung einiger weiterer Schulhäuser in der Stadt. Wenn Luzern dann noch Geld übrig hat, könnte der öde Kasernenplatzes saniert werden.
Dies würde eine neue und ruhige Flaniermeile vom Bahnhof bis zur Geissmattbrücke ermöglichen. Auf dem sanierten Kasernenplatz könnte dann in 10 bis 20 Jahren ein neues Theater gebaut werden. Daneben hätte es noch mehr als genug Platz für ein neues und repräsentatives Gerichtsgebäude, womit gleichzeitig der Umzug des Naturmuseums und des Historischen Museums verhindert werden könnte.
Vor drei Jahren habe ich zusammen mit zwei weiteren Stadtluzerner Bürgern innert wenigen Tagen rund 1000 Unterschriften gegen den Abriss des bestehenden Theaters gesammelt. Sobald die stimmberechtigten Einwohner in der Stadt wussten, um was es ging, haben sie bereitwillig unterschrieben. Es war eine grosse Zustimmung gegen den Abriss des vorhandenen Theaters spürbar.
Die Luzernerinnen und Luzerner sind gemäss meiner Einschätzung grossmehrheitlich gegen einen Neu- oder Umbau des Theatergebäudes neben der Jesuitenkirche.
Hans-Ruedi Brunner, Luzern