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Meinung
Leserbriefe
«Jetzt braucht’s einen Aha-Effekt», Ausgabe vom 11. März
Simon Mathis analysiert die verkorkste Situation rund um das neue Luzerner Theater, indem er die lange Liste von Problemen rekapituliert und zum Schluss kommt, dass nun die Begeisterung der Bevölkerung entfacht werden müsse.
Er adressiert diesen Auftrag insbesondere an den Stadtpräsidenten. Es ist jedoch fraglich, ob nach einer Überarbeitung des Projektes an diesem Standort einfach nur noch die wenig kompetente Bevölkerung begeistert werden muss, wenn kompetente Personen wie Stanislaus von Moos das Volumen an diesem Standort unverblümt als «unglaubliches Gmoscht» und den Wettbewerb als gescheitert bezeichnen (Video der Plattform «Kritik am Bau»). Auch Jury-Mitglied Jörg Friedrich weist auf dieses zentrale Problem hin, wenn er im Jury-Video festhält, dass «viele Arbeiten an einem viel zu grossen Programm an einem viel zu kleinen Standort leiden».
Im Sinne der Sache könnte der Aha-Effekt auch darin bestehen, die Projektierung an diesem Standort abzubrechen. Es ist bereits eine genügend grosse Herausforderung, die Bevölkerung für ein 120 Millionen Franken teures neues Theater zu begeistern. Von einem zu Tode gerittenen Ross sollte man absteigen.
Stephan Käppeli-Capol, Luzern