Solar Impulse 2
Fangen wir beim Unmöglichen an

Die erste Etappe ist geschafft. Am Montag ist die Solar Impulse 2 von Bertrand Piccard und André Borschberg erfolgreich in Maskat, der Hauptstadt des Omans, gelandet. Zum Jubeln ist es zu früh.

Raffael Schuppisser
Raffael Schuppisser
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Die erste Etappe der Weltumrundung in einem Solarflugzeug ist geglückt.

Die erste Etappe der Weltumrundung in einem Solarflugzeug ist geglückt.

Keystone

Es folgen weitere Flugstrecken – darunter die Überquerungen des Pazifiks und des Atlantiks – ehe die Welt umrundet und das Ziel erreicht ist. Dennoch darf man sich freuen. Denn der ersten Etappe kommt eine symbolische Bedeutung zu: Die zwei Schweizer Abenteurer, die lange als Spinner abgetan wurden, versuchen es tatsächlich – und sie sind auf Kurs.

Praktisch gedacht, macht es keinen Sinn, beim Umstieg auf erneuerbare Energien mit dem Fliegen anzufangen. Kaum woanders ist ein Solarantrieb schwieriger umzusetzen als bei Flugzeugen, die bekanntlich viel Energie brauchen und leicht gebaut sein müssen. Als Pragmatiker müsste man also im Alltag beginnen – und auf allen Dächern Solarzellen anbringen.

Doch die Abenteurer sind Idealisten. Sie wissen: Auch wenn das Projekt gelingt, werden wir nicht so bald in Solar-Jumbojets nach New York fliegen. Vielleicht wird das auch gar nie möglich sein. Und dennoch setzen sie bei der Energiewende beim Fliegen an. Denn die Weltumrundung in einem Solarflugzeug hat eine symbolische Bedeutung. Es zeigt: (Fast) alles ist möglich, wenn man es nur mit aller Überzeugung versucht. Zumindest für die technische Entwicklung stimmt das. So gesehen ist Solar Impulse 2 nur die erste Etappe für eine Weltwirtschaft, die mit grüner Energie angetrieben wird.