Nach Basel, Bern und Lausanne jetzt auch Zürich: Der vollelektrische Kleintransporter des Touring Club Schweiz soll sowohl Privaten als auch dem Gewerbe zugutekommen.
Mit ihrer abgerundeten Glasfront erinnern die Fahrzeuge von Smargo, kurz für Shared Micro Cargo, ein wenig an die Kehrfahrzeuge von Entsorgung und Recycling Zürich. Ebenso wenig CO2-Ausstoss haben die Kleintransporter, welche die Mobilitätsakademie des Touring Club Schweiz (TCS) nun schon bereits seit zwei Jahren in Basel, Bern und Lausanne betreibt. Ab Februar gibt es die Fahrzeuge auch in der Stadt Zürich.
«Die Mobilität wird sich in den Städten grundlegend verändern», sagte Marc Bourgeois (FDP), Präsident der TCS Ortsgruppe Zürich Stadt, am Dienstagmorgen bei der Präsentation der Fahrzeuge vor den Medien. Bisher fehlten allerdings die Anreize für ein Angebot mit solchen kleineren Fahrzeugen. Smargo biete einen Beitrag zur Multimobilität.
Als «Gewinn für die Stadt» bezeichnete das Projekt SP-Stadträtin Simone Brander. Rund 60 Prozent der Stadtzürcherinnen und -zürcher besässen kein eigenes Auto. Zudem rechnet die Stadt mit einem zunehmenden Gütertransport in den kommenden Jahren. Mit dem vollelektrischen Motor liefere Smargo ausserdem einen Beitrag an die Klimaziele der Stadt Zürich.
Das Tiefbauamt der Stadt Zürich unterstützt das Pilotprojekt während der Pilotphase die nächsten drei Jahre mit insgesamt 37'500 Franken. Dass sie gleichzeitig Tempo 30 vorantreibt und Parkplätze streicht, ist für Brander kein Widerspruch, wie sie auf Nachfrage betont. Die platzsparenden und umweltschonenden Kleintransporter entlasteten die Stadt von den negativen Auswirkungen des Transportverkehrs. «Statt ein eigenes Fahrzeug zu besitzen, können beispielsweise Gewerbetreibende ein Fahrzeug teilen, was für weniger Verkehr sorgt.»
Smargo kommt aus dem gleichen Haus wie der bereits in der Schweiz etablierte E-Cargobike-Sharingdienst Carvelo, der auf dem gleichen Prinzip beruht. Über dessen Plattform carvelo.ch können Privatpersonen und das Gewerbe die 1,3 Meter breiten und maximal 45 km/h schnellen Smargo-Kleintransporter mieten. Die Buchungsgebühr beträgt 5 Franken, hinzu kommen 5 Franken pro Stunde Nutzungsdauer. In den Städten Basel, Bern und Lausanne zog der TCS ein positives Fazit zu den Smargos.
In der Stadt Zürich gibt es bisher nur zwei Smargos. Eines steht beim Grand Café Lochergut im Kreis 4, das andere beim Zero-Waste-Laden Granel in Oerlikon. Beide Geschäfte fungieren als sogenannte Hosts: Sie bieten ihre Parkplätze zum Parken sowie Ladestationen an und erhalten im Gegenzug vom TCS 25 Stunden pro Monat gratis mit den Kleintransportern, wie Jonas Schmid, Projektleiter bei der Mobilitätsakademie des TCS, erklärte.