Die täglich steigende Zahl der Ukraine-Flüchtlinge stellt die Stadt Zürich zunehmend vor eine Herausforderung. Für Schulen gestaltet sich besonders die Einschulung der Kinder schwierig, da manche Familien schnell wieder ihren Standort wechseln.
Ungefähr 1700 Geflüchtete aus der Ukraine halten sich gemäss einer Schätzung Zürichs aktuell in der Stadt auf, und es werden täglich mehr. Noch kommt die Stadt nach mit ihrer Unterbringung und Betreuung. Auch in den Schulen funktioniert die Aufnahme von Flüchtlingskindern bislang gut.
Von den rund 1700 Kriegsflüchtlingen sind etwa 600 in städtischen Unterkünften untergebracht, 500 in privaten Unterkünften und 600 in Hotels, wie Sozialvorsteher Raphael Golta (SP) am Dienstag an einer Medienkonferenz sagte. «Hinzu kommen wahrscheinlich weitere, von denen wir nichts wissen», sagte er.
Die Organisation weiterer Unterkünfte, die Koordination und die Betreuung der Menschen sei zwar eine Herausforderung, aber bisher zu bewältigen. Auch dank der Unterstützung zahlreicher Zürcherinnen und Zürcher. Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) sagte:
«Wir spüren eine grosse Solidarität in der Stadt.»
Ansturm auf die Schulen bisher gut bewältigt
Eine besondere Herausforderung ist der anhaltende Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine auch im Schulbereich. Rund 250 schulpflichtige Kinder und Jugendliche aus der Ukraine gehen bereits in eine Stadtzürcher Schule. «Wir konnten den Ansturm bisher gut bewältigen», sagte Schulvorsteher Filippo Leutenegger (FDP).
Rund zwei Drittel der Flüchtlingskinder würden in normalen Klassen eingeschult, die anderen in Aufnahmeklassen. Ein Problem sei, dass manche Kinder bereits nach sehr kurzer Zeit wieder weg seien, weil sie mit ihrer Familie weitergezogen seien. Das belaste das System stark und bringe den Kindern wenig, so Leutenegger.
«Wir wollen deshalb stärker darauf schauen, vor allem Kinder einzuschulen, die voraussichtlich mindestens einen oder zwei Monate hier bleiben werden», sagte er.
Laut Mauch hat der Stadtrat eine Führungsorganisation mit Krisenstab eingesetzt. Diese soll sich mit Fragen befassen, welche sich rund um den Ukraine-Krieg für die Stadt ergeben. «Dabei geht es nicht nur um Flüchtlinge, die zu uns kommen, sondern beispielsweise auch um Fragen der Energieversorgung», sagte sie. (sda)