Sechs Prozent mehr Umsatz weist der Spitalverband für 2022 aus – das gibt Cash für die über 1500 Angestellten.
Der Limmattaler Spitalverband hat am Mittwoch das Ergebnis seiner Jahresrechnung 2022 bekannt gegeben. Fazit: Alles im grünen Bereich. So hat der Spitalverband seinen Umsatz von 2021 auf 2022 um sechs Prozent gesteigert. 226,1 Millionen Franken Umsatz resultierten letztes Jahr. 3,1 Millionen Franken Gewinn schauten dabei heraus.
Die Kasse ist also gefüllt. Einen Teil davon wird das Spital an seine Angestellten ausschütten. «Aufgrund des sehr guten Ergebnisses 2022 ist es nun möglich, den Mitarbeitenden einen Bonus in der Höhe von 1200 Franken bei einem Arbeitspensum von 100 Prozent auszubezahlen», schreibt das Spital in einer Medienmitteilung. Wer also zum Beispiel nur 50 Prozent arbeitet, erhält entsprechend 600 Franken Bonus. Mit dem Bonus beteilige der Spitalverband seine Mitarbeitenden direkt am finanziellen Erfolg und bringe ihnen eine Wertschätzung für «die wiederum ausserordentlich gute Leistung» entgegen, schreibt der Spitalverband voll des Lobes.
Dass bei guten Ergebnissen Boni ausgezahlt werden, hat die Delegiertenversammlung des Spitalverbands im November entschieden. Sie nahm damals einen entsprechenden Passus im Personalreglement an. Der Spitalverband zählt über 1500 Mitarbeitende.
Diese hatten 2022 viel zu tun, das zeigte schon die Präsentation der Fallzahlen vor über einem Monat. Das Spital konnte mehrere neue Höchstwerte vermelden. Zwei Beispiele: Der Rettungsdienst ist 7507-mal ausgerückt – ein Rekord. Auch die 1058 Geburten 2022 sind ein Rekord
Übrigens: Auch das Ebitda, also der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, lässt sich sehen. Es beträgt 24,1 Millionen Franken. Die Ebitda-Marge, die das Ebitda ins Verhältnis zum Gesamtumsatz setzt, beträgt 10,6 Prozent. Das sei «im schweizerischen Vergleich sehr hoch», hält der Spitalverband in einer Mitteilung fest. Zum Vergleich: Das Kantonsspital Baden hat seine Zahlen bereits letzten Monat kommuniziert und dabei eine Ebitda-Marge von 8,8 Prozent ausgewiesen – also 1,8 Prozentpunkte weniger. Zurück nach Schlieren: Der Wermutstropfen ist, dass die Ebitda-Marge gesunken ist. 2021 betrug sie noch 11,9 Prozent.
Der Limmattaler Spitalverband betont, dass man schon seit Jahren auf hohem Niveau sei. «Seit 2019 gelingt es dem Spitalverband, stets Ebitda-Margen von über 9,5 Prozent zu erzielen – dies selbst während der Pandemie.» Die Finanzierung der 2018 und 2022 vollständig erneuerten Infrastruktur sei so gewährleistet. Zur Erinnerung: 2018 wurde der Spital-Neubau eingeweiht, 2019 der Neubau des Rettungsdiensts und 2022 das neue Pflegezentrum. Um unter anderem solche Infrastrukturen zu finanzieren, ist laut Experten auf lange Sicht eine Ebitda-Marge von zehn Prozent nötig.
Die detaillierte Jahresrechnung mit noch mehr Zahlen wird am 19. April der Delegiertenversammlung des Spitalverbands zur Genehmigung vorgelegt.