Urdorf
Für 21 Millionen entsteht ein riesiger Erdgasspeicher

Die Grube ist ausgehoben im Schuelacker, einem landwirtschaftlich genutzten Gebiet in der Nähe von Birmensdorf. Die Erdgas Zürich Transport AG baut einen der grössten Erdgasröhrenspeicher Europas.

Flavio Fuoli
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Röhrenspeicher seien technisch und wirtschaftlich die beste Lösung. fuo

Röhrenspeicher seien technisch und wirtschaftlich die beste Lösung. fuo

Vier Meter unter bisherigem Grund liegen Röhren mit rund 1,4 Meter Durchmesser, durchschnittlich 16 Meter lang, die einzelnen, die unter grossen Vorsichtsmassnahmen vor Ort zusammengeschweisst werden. Seit April baut hier die Erdgas Zürich Transport AG, eine Tochter der Erdgas Zürich AG und der Erdgas Regio AG, den neuen Gasspeicher. Die Anlage wird, einmal fertig gebaut, eine Gesamtlänge von 4140 Metern und zwanzig Rohrstränge aufweisen und ein Volumen von über 700000 Kubikmeter umfassen. Es wird einer der grössten Erdgasröhrenspeicher Europas werden.

Urdorf sei als Standort infrage gekommen, weil es an der Hochdruckleitung der Swissgas liege, wie Jean-Claude Weber, Geschäftsleiter von Erdgas Zürich Transport, gestern an einer Presseorientierung sagte. Um den Röhrenspeicher zu bauen, benötigt man einen grossen Vordruck zum Füllen des Speichers, ausserdem muss man nahe bei den Konsumenten im Limmattal und Knonaueramt sein, um ihn auch schnell wieder entleeren zu können.

Kosten: 21 Millionen Franken

Die neue Anlage diene demnach als Tagesspeicher, die für rund einen halben Tag reiche, erklärt JeanClaude Weber weiter. Neu wird in Urdorf ein Kompressor gebaut. Das Gas kommt mir 50 bar Druck an und wird im Speicher mit 100 bar Druck eingefüllt. Kosten wird die Gesamtanlage 21 Millionen Franken. Wichtig erschien den Planern der Umstand, dass die Gemeinde Urdorf für das Projekt war, ebenso der Grundeigentümer. Es gab lediglich eine Einsprache, die aber wieder zurückgezogen wurde.

Das Gelände wird nämlich wieder rekultiviert, nachdem es im Dezember wieder verfüllt und nach einer Phase von drei Jahren wieder kultiviert sein wird. Das Gebiet stehe zudem ausserhalb der Bauzonen und werde keine künftigen Infrastrukturprojekte beeinträchtigen. Es wird wieder landwirtschaftlich nutzbar sein. Ausserdem würden die Sicherheitsmassnahmen grossgeschrieben. Alle Arbeiten werden vom Eidgenössischen Rohrleitungsinspektorat überwacht.

Keine geologischen Speicher

In der Schweiz gebe es, im Gegensatz zum Ausland, keine geologischen Gasspeicher, wie Weber weiter erklärte. Heute nutze man oberirdische Kugelbehälter. Aus technischer und vor allem wirtschaftlicher Sicht hätten sich unterirdische Röhrenspeicher als die bessere Lösung erwiesen. Heute nutzt Erdgas Zürich Transport AG fünf Erdgaskugelbehälter, je einen Röhrenspeicher in Schlieren und Gutenswil sowie einen Teil der Transportleitungen als Speicher. Insgesamt stehen ihr heute rund 1,6 Millionen Kubikmeter Erdgas oder 19,5 Millionen Kilowattstunden zur Verfügung.

Konstruktive Zusammenarbeit

Franz Wipfli, Bereichsleiter Liegenschaften und technische Betriebe auf der Gemeindeverwaltung Urdorf, lobte das Vorgehen der Planer. Die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Grundstückseigentümer und der Erdgas Zürich AG sei sehr konstruktiv gewesen. Der Röhrenspeicher sei zudem im kantonalen Richtplan vorgesehen gewesen. Für Urdorf habe der Röhrenspeicher einen direkten Einfluss: «In Urdorf wird die Versorgungssicherheit nachhaltig verbessert.»