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Region (LiZ)
Diese Woche pausierte die Turmuhr der reformierten Kirche Weiningen. Wegen Wintersturm Sabine mussten die Ziegel auf dem Kirchturmdach erneuert werden.
Bereits seit Montag steht die Kirchenuhr der reformierten Kirche Weiningen konstant auf 10 Uhr und der Kirchturm wurde im Lauf der Woche in ein Gerüst verpackt. Der Grund dafür wurde am Freitag auf dem Dach ersichtlich: Dort wurden Ziegel ersetzt und gesichert, die der Sturm Sabine im Februar beschädigt hatte. Zu zweit arbeiteten Damir Klepo und Willard Rüegg von der Weber-Müller AG auf dem Dach des Kirchturms. «Während der Bauarbeiten wurden die Glocken ausgeschaltet», sagt Philippe Kunz, Leiter des Hausdiensts der reformierten Kirchgemeinde Weiningen. Sonst wäre das Glockengeläut unerträglich.
Der Schaden sei im Februar schnell festgestellt worden, sagt Damir Klepo. Er ist der Verantwortliche der Weber-Müller AG vor Ort. Klepo erzählt, dass bereits kurz nach dem Sturm im Garten des Pfarrhauses die heruntergefallenen Ziegel entdeckt worden waren. Zuerst war man davon ausgegangen, dass die Ziegel von einem anderen Dach stammten. Dann hatte man die Unregelmässigkeiten auf dem Kirchturmdach entdeckt.
Das Dach war trotz fehlender Ziegel glücklicherweise nicht undicht geworden. Lediglich vier oder fünf Ziegel waren auf den Rasen gefallen und einige weitere locker oder beschädigt. «Es ist ein kleiner Schaden, aber viel Aufwand», sagt Klepo. Die Wetterseite sei gerade bei Kirchdächern ein Problem: «Im Winter bei Stürmen hebt es oft alles an.» Meistens würden die Ziegel zwar durch die Dachrinne aufgehalten. Aber es sei wichtig, dass lose Ziegel fixiert werden. «Wenn Ziegel lose sind, haften wir», erklärt Kunz.
Die reformierte Kirche wurde 1650 erbaut. Ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt sie 1738 mit der Erweiterung der Kirche. Im Jahr 1926 wurde eine umfassende Kirchenrenovation vorgenommen. Wie alt das Kirchturmdach ist, kann Kunz nicht genau sagen. Allerdings wurde lange nichts mehr verändert. Gerade bei alten Kirchendächern ist es laut Klepo eine Herausforderung, die richtigen Ziegel zu finden. Häufig sind diese nicht mehr erhältlich. Für das Turmdach in Weiningen fand man ein paar passende, musste aber teilweise improvisieren.
Für die Instandstellung wurde laut Klepo die Arbeit mit Leitern oder aus der Luft in Betracht gezogen. Schliesslich musste der Kirchturm doch auf zwei Seiten eingerüstet werden. Bei der Instandstellung wurden auch die restlichen Ziegel auf der Wetterseite überprüft und gesichert. Wichtig sind laut Klepo die Firstziegel, die auf beiden Dachseiten gesichert wurden. So sei das Dach für den nächsten Sturm gewappnet, ergänzt er.
Weitere Arbeiten an der Kirche stehen im Moment voraussichtlich nicht an. Bei der Planung fragte die Gemeinde an, ob es möglich wäre, den Weissstorch auf dem Kirchturmdach anzusiedeln. Weil dieses für Menschen nicht zugänglich ist, müsste dafür aber jeweils ein Gerüst aufgebaut werden. Laut Kunz lohnt sich das für die Kirchgemeinde darum nicht. Er verweist derweil gerne auf die Turmfalken, die jedes Jahr im Kirchturm nisten. Auch dieses Jahr waren sie wieder da.