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Region (LiZ)
Barbara Gysling ist zuständig für die Künstler am Schlierefäscht. Die Eventmanagerin weiss, was es braucht, damit sich die Musiker wohlfühlen und der Platz an der Badenerstrasse voll wird.
Loco Escrito sagte mir vier Tage vor dem Auftritt ab, weil er einen Unfall hatte. Da stand ich mit einem unbesetzten Zeitfenster am Samstagabend da. Man darf in einem solchen Moment nicht verzweifeln. Denn das kann immer passieren. Wir fanden tatsächlich guten Ersatz.
Mein Plan B ist jeweils der DJ auf dem Platz. Dieser kann immer eine Party veranstalten. Doch auch wenn ich keine zweite Garnitur in der Hand habe, denke ich, würde ich einen Ersatz finden.
Es wurde von einem kleinen Fest, das unregelmässig stattfand, zu einem zehntägigen Fest. Die Verlängerung auf zehn Tage vollzogen wir 2011.
Es war ein solcher Erfolg, dass wir entschieden haben, das Fest in dieser Länge zu behalten. Heute denke ich, es muss so sein. Wir müssen zehn Tage feiern.
Nein, wir sind anders. Die Badenfahrt gibt es schon länger. Im Limmattal gibt es aber kein vergleichbares Fest, das die Leute so anzieht, denn zur Zeit des Schlierefäschts herrscht ein Ausnahmezustand in Schlieren. Die einen haben gar Ferien genommen und gehen nicht mehr nach Hause zum Essen.
Wir hatten einen oder zwei Anrufe letztes Mal. Das ist sehr wenig. Die meisten Schlieremer freuen sich. Wir veranstalten auch Anwohnerinformationen für diejenigen, die in unmittelbarer Nähe leben.
Während des Fests bin ich die Erste, die auf dem Gelände steht, und meistens die Letzte, die geht.
Die meisten feiern mit, finden sich damit ab oder gehen in die Ferien. Auch die Senioren im Altersheim freuen sich. Sie können auf den Balkonen sitzen und alles von oben beobachten.
Das OK-Team arbeitet kompetent und verfügt über tolle Kontakte. Jeder gibt alles und ist ein Profi in seinem Fach.
Nein, wir arbeiten alle ehrenamtlich und haben daneben noch unseren üblichen Job.
Da fallen natürlich viele Arbeitsstunden an. Und es braucht viele Leute, denen man vertraut. So ist meine ganze Familie involviert: mein Sohn als Chauffeur, meine Tochter als Stellvertreterin und meine Schwester, eine Freundin und eine Schwägerin sind in der Künstlerbetreuung aktiv.
Barbara Gysling arbeitet als Naildesignerin und Eventmanagerin. Zum zweiten Mal organisiert sie das Programm für das Schlierefäscht. Dieses findet jeweils alle vier Jahre statt. Gysling ist 50-jährig und Mutter zweier erwachsener Kinder. Die Schlieremerin freut sich, dass sie durch dieses Fest die Gelegenheit hat, ein zehntägiges Programm für die Bevölkerung auf die Beine zu stellen. Sie ist Teil des
achtköpfigen Kern-OK. (lyl)
Während des Fests bin ich die Erste, die auf dem Gelände steht, und meistens die Letzte, die geht. Ich habe folglich immer sehr kurze Nächte.
Das Wetter. Von dem sind wir abhängig, nur haben wir da keinen Einfluss. Alles andere ist top.
Für mich ist es eine Herausforderung, ein Programm zusammenzustellen, das für eine ganze Region passt.
Am Leben und den Aufführungen, die ich besuche. Einige sagten, Lo und Leduc wären toll. Doch die treten an grossen Open Airs auf. Das heisst, sie kommen für uns nicht infrage. Jetzt habe ich beispielsweise «Night Fever – The very best of the Bee Gees» gebucht. Das ist perfekt, denn ihr Auftritt zieht ältere und jüngere Zuschauer an. So bringe ich 2000 Leute auf den Platz.
Ich suche das Gespräch mit den Künstlern. Darin erkläre ich, was wir machen. Dann biete ich ein gutes Rundherum. Das heisst, die Musiker stehen nicht allein da. Jemand holt sie ab und bringt sie überall hin. Rob Spence kaufte ich beispielsweise einen Regenschirm, weil seiner kaputt war.
Das Gute ist, dass wir am Schlierefäscht den Künstlern auch eine Plattform bieten.
Aber dieser Aufwand lohnt sich, denn ein guter Boden sorgt auch für ein gutes Konzert. Schliesslich spürt man bei der Anfrage den Charakter der Künstler. Es gibt solche, die sind an Stadtfesten nicht interessiert. Diese schreiben auf die Anfrage nicht einmal zurück. Andere haben Spass an der Musik und am Auftritt. Darauf sind wir angewiesen.
Ich weiss in etwa, wie hoch die Gage ist, und sage bereits bei der Anfrage, wie viel wir bezahlen können. Wenn ein Künstler darauf eingeht, ist das gut. Aber wenn seine Vorstellung unser Budget übersteigt, dann bleibe ich meist hart und suche weiter. Ich war aber erfreut, wie viele Künstler darauf eingehen. Das Gute ist ja, dass wir auch eine Plattform bieten können.
Wir dürfen nicht zu grosse Acts haben. Denn wenn zu viele Leute kommen, können wir die Sicherheit nicht mehr gewährleisten. Auch einen Teeniekünstler können wir uns aus Sicherheitsgründen nicht leisten. Es ist eine Mischung zwischen bekannten Namen und Stadtfestambiente.
Ich hätte am liebsten The Boss Hoss oder Die Fantastischen Vier gehabt. Doch das war unmöglich.
Vom 30. August bis zum 8. September steigt die grösste Limmattaler Party von diesem Jahr. Dann feiert das Schlierefäscht auch sein 50-jähriges Bestehen. Zudem ist es das dritte Schlierefäscht, das sich über zehn Tage erstreckt.
- Das pulsierende Herz der Veranstaltung wird auf der stillgelegten Badenerstrasse zu finden sein. Doch auch im Stadtpark und beim Stadthaus gibt es fürs Publikum einiges zu erleben. Die Besucherinnen und Besucher erwarten neben Speisen in rund 70 Festbeizen, Bars und Marktständen rund 70 Konzerte.
- Nun ist auch der grösste Teil des Unterhaltungsprogramms bekannt. Neben der holländischen Saxofonistin Candy Dulfer, die am Samstag, 31. August, auftritt, konnte das Team Marc Sway für einen Auftritt am Donnerstag, 5. September, und die Walliserin Sina für den Freitag, 6. September, verpflichten. Damit stehen die Hauptacts des Schlierefäschts fest.
- Weitere namhafte Sängerinnen und Sänger, die das Schlierefäscht beehren werden, sind unter anderem Tanja Dankner, I Quattro, Michael von der Heide, James Gruntz und zahlreiche Tribute- Bands. Sämtliche Konzerte sind für die Besucher kostenlos.
- Nicht nur musikalisch gibt es vieles zu hören und zu sehen. Auch ein Verkehrs-Jahrhundertprojekt erweist dem Fest die Ehre: Die Limmattalbahn AG feiert nämlich am 31. August die Eröffnung der ersten Etappe der Stadtbahn zwischen Altstetten und Schlieren. Erstmals kann diese Strecke mit dem Tram der Linie 2 befahren werden.
- Das Stadtfest setzt auch auf Altbewährtes. So wird wieder ein Jahrgangstreffen veranstaltet. Das erfreut sich schon jetzt grosser Beliebtheit: «Bereits 600 Personen haben sich angemeldet. Das sind deutlich mehr als zum gleichen Zeitpunkt vor dem letzten Schlierefäscht», sagt Charly Mettier vom Kern-OK. (AZ)