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In wenigen Wochen könnte in der Schweiz eine Covid-19-Impfung verfügbar sein. Hier erfahren Sie, was die Impfung kostet, wie viele Impfdosen bestellt sind und wem sie zur Verfügung gestellt werden.
Verschiedene Impfstoffe werden derzeit vom Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic geprüft. Gemäss NZZ am Sonntag wird voraussichtlich im Januar ein erster Impfstoff zugelassen. Der Entscheid erfolgt, sobald genügend Daten aus klinischen Studien vorliegen. Die Lieferungen dürften dann übers Jahr verteilt eintreffen.
Am Dienstag hat das US-Unternehmen Moderna bekanntgegeben, dass die Schweiz ihre Bestellung auf 7,5 Millionen Impfdosen erhöht hat. Zudem hat der Bund am Montag einen Vertrag mit Pfizer über 3 Millionen Impfdosen unterzeichnet. Hinzu kommen 5,3 Millionen Impfdosen von AstraZeneca. Wenn alle drei Impfstoffe von Swissmedic bewilligt werden, reicht dies bei zwei Impfungen pro Person für 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung.
Die Planung dazu ist laut Thomas Steffen, Kantonsarzt Basel-Stadt, noch nicht abgeschlossen. Es sei gut möglich, dass neben der Bevölkerungsgrösse weitere Faktoren einbezogen würden. Zum Beispiel könnten Kantone mit grossen, zentralen Spitälern und viel medizinischem Personal anteilsmässig mehr Impfdosen erhalten.
Das hängt vom Kanton ab. In einigen werden grosse Impfzentren geplant, etwa in Kantonsspitälern oder Messezentren. Aber auch medizinische Praxen und Apotheken kommen infrage. Die Entscheidungen werden unter anderem davon abhängen, welche Impfstoffe zur Anwendung kommen.
Voraussichtlich wird eine Voranmeldung nötig sein. Die Anmeldung ist aber noch nicht möglich. Die Ausgestaltung obliegt den Kantonen, in den kommenden Wochen werden von konkretere Informationen erwartet. Auch die Impfempfehlung des Bundesamts für Gesundheit liegen noch nicht vor.
Die Bevölkerung kann sich kostenlos impfen lassen. Die Kosten werden voraussichtlich durch Bund, Kantone und Krankenversicherer übernommen.
Die Beschaffung erfolgt über die Armeeapotheke. Sie liefert an eine kantonale Adresse. Von dort aus wird die weitere Verteilung kantonal organisiert.
Zur Risikogruppe zählen ältere Menschen sowie Personen mit bestimmten Vorerkrankungen – zum Beispiel Lungenkrankheiten, Diabetes, Bluthochdruck. Wie ihre Priorisierung bei der Impfung umgesetzt wird, ist noch offen. Möglich wäre zum Beispiel, dass Hausärztinnen und Hausärzte eine Zuweisung machen oder dass zum Reservieren eines Impftermins ein Onlinefragebogen ausgefüllt werden muss.
Das ist eine offene Frage, da noch keine Langzeitstudien vorliegen. Bekannt ist, dass noch mehrere Monate nach einer Infektion sowohl Antikörper als auch sogenannte Gedächtniszellen, die bei einer Infektion zu einer raschen Reaktion des Immunsystems führen, nachgewiesen werden können. Das gilt als Hinweis, dass ein Impfschutz lange anhalten könnte.