WOCHENSTERNE: Wenn alle am gleichen Strick ziehen

Der Neumond vom Freitag hat es in sich. Kreative Dynamik verbindet sich mit grosser Schaffenskraft, die vor keinem Hindernis Halt macht. Es wird aufgeräumt, Pendenzen werden erledigt und Arbeitsethik zelebriert. Das sagen uns die Wochensterne vom 29.August bis 4.September.

Claude Weiss
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Der August dieses Jahres gehört zu den seltenen Monaten mit zwei Neumonden. Während der Neumond vom 1.August ganz unter der Signatur des glanzvollen Löwezeichens stand, verkörpert jener des 30.August exemplarisch die Qualitäten des arbeitsamen und vorsorglichen Jungfrauzeichens, das Zeichen übrigens, das der Schweiz zugesprochen wird. Nicht von ungefähr wird hier auch viel gearbeitet, und es herrscht eine Ordnung, um die das Land von seinen Nachbarn beneidet wird. Nun handelt es sich beim aktuellen Neumond aber auch nicht um eine gewöhnliche Lunation. Nicht weniger als fünf Gestirne – die Hälfte der zehn, die wir berück­sichtigen – stehen in der Jungfrau. Das ist beeindruckend! Noch eindrucksvoller ist aber die Bilanz, wenn wir die Elementenverteilung der Gestirne betrachten. Von den zehn möglichen stehen acht in der Erde, jenem Element, das mit Realitätssinn und Pragmatismus in Verbindung gebracht wird. Eine solche Besetzung verspricht Bodenständigkeit, Zuverlässigkeit und eine grosse Bereitschaft, sich an die Arbeit zu machen, um Pendenzen aufzuarbeiten und das eigene Haus in Ordnung zu bringen. Besteht in einem solchen Fall aber die Gefahr, dass uns die Lebensfreude abhandenkommt? Nein, denn viele Menschen beziehen eine diskrete Freude daraus, ihre Arbeit gut zu machen – eine Qualität des «Dienstes an der Sache», die sich, allen Unkenrufen zum Trotz, nach wie vor bei vielen erfolgreichen Professionals ausmachen lässt. Das Resultat einer solchen Haltung führt bei Dienstleistern übrigens zur sogenannten «Kundenzufriedenheit», eine gute Voraussetzung für langfristigen geschäftlichen Erfolg.

Sexy und innovativ

Langweilig sind die Konstellationen dieser Woche aber auch aus anderen Gründen nicht. Die ganze Zeit stehen Mars und Venus, die Planeten, die in ihrem Paarlauf für Kreativität und prickelnde erotische Spannung sorgen, zusammen. Diese Kombination verschafft ganz direkt Sinnesfreuden, auch in der Weise, dass wir in dem, was wir tun, darauf ausgerichtet sind, schnelle unmittelbare Resultate zu erreichen, die unser Herz höherschlagen lassen. In solchen Zeiten funktioniert das System von kurzfristig stattfindenden Belohnungen für unsere Anstrengungen besser als sonst. Schön ist auch, dass Uranus, der Planet des Neuen und Unerwarteten, aus dem Stierzeichen ein harmonisches Trigon zur Planetenballung im Jungfrauzeichen macht, was dem Ganzen zusätzlichen Reiz vermittelt.

Mit Überraschungen rechnen

Gilt also Friede, Freude, Eierkuchen? Nicht ganz! Saturn steht, als Symbol für Altlasten, prominent am ab­steigenden Mondknoten, und Lilith macht, als grosse Aussenseiterin, eine Opposition zur gutintegrierten Planetenkonzentration im Jungfrauzeichen. Beide können sich als ungebetene Gäste entpuppen, die man vergessen hat einzuladen und die sich deswegen von ihrer garstigen Seite zeigen. Wir sollten deshalb Überraschungen mitein­kalkulieren. Bei allem erfolgreichen Voranschreiten müssen wir mit kleineren oder grösseren sisyphus­artigen Querschlägern rechnen.