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Hobby-Astronomen und Naturfreunde bekommen ein Spektakel der besonderen Art geboten: Am 28. September, in der Nacht auf Montag, ereignet sich eine totale Mondfinsternis. Hier erfahren Sie dazu nützliche und erstaunliche Fakten.
Sonnen- und Mondfinsternisse zählen zweifelsohne zu den Paradeereignissen in der Astronomie. Nach der grossen partiellen Sonnenfinsternis, welche wir am Frühlingsanfang bei prächtigstem Wetter miterleben konnten, steht am nächsten Montagmorgen, 28. September 2015, eine totale Mondfinsternis auf dem «himmlischen Spielplan».
Wenn das Wetter mitspielt, ist das kosmische Schattenspiel bei uns in voller Länge über dem Südwesthorizont zu beobachten.
Nicht bei jedem Vollmond
Der Mond umkreist die Erde auf seiner elliptischen Bahn in 27,3 Tagen einmal. Von Vollmond zu Vollmond dauert es aber 29,5 Tage, weil sich auch die Erde auf ihrem Orbit um die Sonne während eines Mondmonats ein Stück weiterbewegt hat.
Je nach Stellung, die der Trabant in Bezug zu Sonne und Erde einnimmt, sehen wir ihn in unterschiedlicher Lichtgestalt, zu- oder abnehmend. Die sonnenabgewandte Seite hat also nichts mit dem Erdschatten zu tun; es ist einfach die Mondnachtseite, welche nicht beleuchtet wird.
Einmal – seltener zweimal – pro Kalendermonat kommt der Mond der Sonne gegenüber zu stehen, genau in der Richtung, in welche sich auch der fast 1,4 Millionen Kilometer lange Erdschatten ins Weltall erstreckt; wir haben Vollmond.
Weil aber die Mondbahn im Raum um rund 5 Grad gegen die Erdumlaufbahnebene gekippt ist, wandert der Trabant in der Regel unter oder über dem Schattenkegel durch, ohne sich zu verfinstern.
Zweimal im Jahr tritt der Vollmond jedoch nahe dem Schnittpunkt zwischen Mond- und Erdbahnebene ein; jetzt kommen Sonne, Erde und Mond praktisch hintereinander zu stehen. Genau dies ist am 28. September der Fall.
Zudem wird der Mond im Laufe der Finsternis den erdnächsten Bahnpunkt mit 356 877 km durchlaufen. Er erscheint uns fast einen Fünftel grösser, als wenn er sich in Erdferne befände.
Wir sehen einen «Supervollmond»! Wer das frühmorgendliche Naturschauspiel nicht verpassen möchte, sollte den Wecker auf drei Uhr stellen, denn um 3.07 Uhr beginnt die Mondscheibe in den dunklen Kernschatten einzutauchen.
Innerhalb von nur einer Stunde verschwindet der «Mann im Mond» in der irdischen Dunkelkammer. Zuerst ist eine deutliche Delle oben erkennbar, bald erscheint uns der Mond als immer schmaler werdende liegende Sichel.
Durch ein Fernglas oder Teleskop betrachtet, erkennt man, dass der verfinsterte Teil der Mondkugel nicht einfach schwarz wird, sondern in einem anfänglich graubraunen Licht schimmert. Je näher die totale Phase der Finsternis rückt, desto mehr färbt sich die Mondoberfläche kupferrot.
Wer aufmerksam auf die Veränderungen in der Natur achtet, wird erstaunt sein, wie dunkel es im Laufe der Mondfinsternis auf einmal wird. Konnte man um drei Uhr im Freien bei vollem Mondschein noch knapp die Zeitung lesen, ist dies um vier Uhr nicht mehr möglich. Nur noch ein schmaler Lichtsaum empfängt direktes Sonnenlicht, während der Rest der Mondkugel wie eine «Blutorange» leuchtet.
In einer Stunde wieder rund
Um 4.11 Uhr erlischt auch der letzte Lichtstreifen; die Totalität nimmt ihren Lauf. Bis zur Finsternismitte hin, welche die Astronomen auf 4.47 Uhr vorausberechnet haben, wird vor allem der nördliche Mondrand noch markant dunkler.
Dieses eigenartige Restlicht rührt von Sonnenstrahlen, welche durch die untersten Schichten der Erdatmosphäre gerötet und in sehr flachem Winkel in den an sich dunklen Kernschatten abgelenkt werden. In Monddistanz wird der Schatten somit etwas ausgeleuchtet, die Randpartien werden etwas kräftiger als das Schattenzentrum.
Mit dem Ende der totalen Phase um 5.23 Uhr tritt der linke Mondrand wieder ins direkte Sonnenlicht. Auf dem Mond würde in diesem Augenblick die Sonne hinter der «Neuerde» auftauchen.
Ab jetzt läuft die Mondfinsternis in umgekehrter Reihenfolge ab. Langsam erscheint der Vollmond wieder aus dem Schatten und steht nach einer guten Stunde wieder rund und wohlbehalten über dem Südsüdwesthorizont. Nur noch ein feiner Hauch erinnert um 6.27 Uhr an die eben zu Ende gehende Finsternis.
Wer dieses Naturspektakel verschläft, muss sich bis zum 27. Juli 2018 gedulden. Dann werden wir bequem bei Mondaufgang eine ausgesprochen lange, totale Mondfinsternis am Abendhimmel erleben können.
1. Kein Wind oder Wasser vorhanden
Der Fussabdruck, den Neil Armstrong 1969 auf dem Mond hinterliess, ist noch immer zu sehen. Da es weder Wind noch Wasser gibt, wird die Spur nicht verwischt.
2. Mondgestein ist wertvoll
Bis heute wurden 382 Kilogramm Mondgestein auf die Erde gebracht. Bei einer Auktion wurden 285 Gramm für eine Million Dollar verkauft. Diebe stahlen vor einigen Jahren mehrere Mondgesteine, wurden dann aber gefasst.
3. Der Mond will weg von der Erde
Der Mond entfernt sich pro Jahr um 3,8 Zentimeter von der Erde. Dadurch wird die Drehung der Erde um die eigene Achse abgebremst, was dafür sorgt, dass unsere Tage immer länger werden.
4. Wem gehört der Mond eigentlich?
Staaten ist es durch den Weltraumvertrag verboten, Anspruch auf den Mond zu erheben, Privatpersonen und Firmen aber nicht. Der Amerikaner Dennis Hope verkauft seit 20 Jahren Grundstücke an Hollywood-Stars wie Tom Cruise, John Travolta und Nicole Kidman.
5. Eine lange Reise bis zum Mond
Der Weg zum Mond würde mit dem Flugzeug etwa 20 Tage dauern. Wollte man mit dem Auto zum Mond fahren, brauchte man bei 90 bis 100 Stundenkilometern ohne Pause ungefähr ein halbes Jahr.
6. Mondphasen beeinflussen Schlaf
Vor zwei Jahren haben Forscher wissenschaftlich belegt, dass die Schlafqualität abnimmt, je mehr der Mond zunimmt. Warum der Mond uns Menschen beeinflusst, haben die Wissenschafter allerdings noch nicht herausgefunden. (sil)