Der deutsche Schauspieler Florian Bartholomäi hält einen Rekord: Kein anderer war schon so oft wie er der Mörder in einem «Tatort». Und er hat noch nicht genug von den bösen Rollen.
Am Sonntagabend schlug er wieder zu: Als pädophiler Serienkiller trat Florian Bartholomäi im Dortmunder «Tatort» auf und fesselte Millionen Zuschauer. Und es war keineswegs das erste Mal, dass er einen Mörder mimte. Seine mörderische «Tatort»-Premiere feierte er vor neun Jahren in «Freischwimmer» (Leipzig, 2005). Da war er erst 18 Jahre alt.
Es folgten «Herz aus Eis» (Konstanz, 2008), «Hilflos» (Saarbrücken, 2009), «Tango für Borowski» (Kiel, 2010) und schliesslich «Ganz normaler Fall» (München, 2011), als er einen geistig behinderten Täter gab. Insgesamt hat der Shooting-Star schon acht Auftritte in der Kultkrimi-Reihe hinter sich.
«Ich suche mir die bösen Rollen nicht wirklich heraus, bekomme sie aber oft angeboten», sagt der gebürtige Hesse, der in Berlin lebt, zum Onlineportal des «Berliner Kurier».
Vielleicht, so sinniert er, liege das ja daran, dass er nicht böse aussehe - und fügt an: «Aber hinter meiner harmlosen Fassade lauert etwas Gefährliches.» Das sei ja spannender, als wenn man das Böse direkt sehe. Wenn das zutrifft, dann dürfte der junge Mann, der wirklich eher wie ein Bubi denn wie ein Mörder aussieht, noch so manche mörderische Rolle angeboten bekommen. Dass er das überzeugend hinbekommt, hat er ja auch hinlänglich bewiesen.
In die Haut eines Kommissars zu schlüpfen, das kann er sich dagegen noch nicht vorstellen. «Ich bleibe erst mal auf der anderen Seite.» Stattdessen geht seine Mörder-Laufbahn weiter: Wie er verrät, hat er nämlich bereits eine Rolle für den nächsten Saarbrücker Tatort angenommen. (pz)