Im Impfmusterland explodieren die Zahlen. Besonders betroffen sind Feriendestinationen wie Mallorca.
Wochenlang feierten die Menschen ausgelassen und ohne grössere Corona-Beschränkungen in Spanien: erst die Weihnachtstage, dann den Jahreswechsel. Und schliesslich das Dreikönigsfest in der ersten Januarwoche, das mit karnevalsähnlichen Strassenumzügen begleitet wurde, und den Festtagsmarathon der Nation zunächst beendete.
Doch nach der Non-Stop-Fiesta explodieren nun auch im Impfmusterland Spanien die Corona-Infektionen, die mit jedem Tag neue Rekordhöhen erreichen. An diesem Montag beginnt zudem die Schule nach den Winterferien, Millionen Kinder haben wieder Präsenzunterricht. Nun wächst die Sorge, dass jetzt auch im Ferienparadies Spanien die Lage kippt.
Vor zwei Monaten wies das Königreich noch eine der niedrigsten Ansteckungsraten Europas auf mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 20 Fällen pro 100000 Einwohnern. Der ganz Kontinent schaute neidisch auf das südeuropäische Land, das damals mit einer bewundernswerten Impfquote von 80 Prozent der Bevölkerung glänzte.
Doch nun zeigt sich, dass auch dieser erste Impferfolg für sich alleine nicht die Omikron-Welle aufhalten kann. Und es rächt sich vermutlich, dass sich Spanien auf dem Erreichten zu lange ausruhte: Mit der Booster-Kampagne hinkt Spanien hinterher, bisher erhielten erst 32 Prozent der impffähigen Bevölkerung den dritten Piks in den Arm. Zudem wurden Corona-Restriktionen wie etwa 3G-Regeln bisher nur sehr zögerlich oder gar nicht verhängt.
Omikron ist inzwischen in ganz Spanien der vorherrschende Virustyp. In Madrid verursacht diese Variante 90 Prozent aller Infektionen. Auch Mallorca, die meistbesuchte europäische Ferieninsel, bleibt nicht verschont. Die Wocheninzidenz übersprang dort bereits die Marke von 1300. Genauso wie auf den Kanaren mit den Inseln Teneriffa, Gran Canaria und Lanzarote, die zu den populärsten Winterreisezielen der sonnenhungrigen Nordeuropäer gehören.