Mitte November kam das Somali-Wildesel-Fohlen im Zolli zur Welt. Das Junge Salia ist ein wertvolles Tier. Doch die ersten paar Tage nach der Geburt waren schwierig, da die Mutter ihr Fohlen zunächst ablehnte und nicht trinken liess.
Bei den Somali-Wildeseln im Zolli gibt es Nachwuchs: Am 15. November kam das Jungtier Salia zur Welt. Sie ist die Tochter der Stute Mwana und des Hengstes Adam. Da ihr Vater nur wenige Verwandte in der europäischen Population hat, ist Salia «ein genetisch sehr wichtiges und wertvolles Tier», schreibt der Zoo in einer Mitteilung.
Die Tage nach der Geburt waren für den Zolli beunruhigend. Nach der Geburt war Mwana sichtlich gestresst und mit ihrem Jungen überfordert. Dies komme bei Erstgebärenden häufig vor, schreibt der Zolli. Allerdings führte diese Situation dazu, dass die Bindung zwischen Mutter Mwana und Jungtier Salia nicht richtig entstehen konnte. Sobald Salia trinken wollte, verjagte die Wildesel-Stute sie. Dadurch sanken die Überlebenschancen des Jungen drastisch.
Das veterinärmedizinische Team des Zolli holte sich am 17. November dann Unterstützung bei zwei Pferdespezialistinnen aus der Region. Denn der Zoo wollte auf eine Handaufzucht verzichten. Zoo und Spezialistinnen entschieden sich dann dafür, Mwana eine Hormonspritze zu verabreichen. Damit sollte die Stute die Geburt hormonell nochmals durchleben.
Dies wirkte. Innerhalb von nur 30 Minuten kamen sich Mutter und Fohlen nahe und entwickelten die überlebenswichtige Bindung. Zum ersten Mal durfte Salia ausgiebig bei ihrer Mutter trinken. Nun geht es dem Fohlen gut und erkundet die Aussenanlage im Zolli.
Auf der Welt leben in Zoos rund 200 Somali-Wildesel. Gemäss Mitteilung des Zollis sind die Esel in der Natur vom Aussterben bedroht und zählen zu den seltensten Säugetieren. In Äthiopien, Eritera und vielleicht noch Somalia leben nur noch wenige hundert Tiere.
Grund für den geringen Bestand sind Kriege, Konkurrenz mit Nutztieren der Bevölkerung sowie die kargen Nahrungs- und Wasserreserven in ihrer freien Wildbahn. Deshalb sei es umso wichtiger, dass die zoologischen Gärten mit dem europäischen Erhaltungszuchtprogramm diese seltene Säugetierart erhalten. Der Zolli selbst koordiniert dieses Programm der Somali-Wildesel und führt das internationale Zuchtbuch.