Zimmer für das Viersternehaus auf fünf Etagen, das sich am Marktplatz befindet, sind für die Zeit ab August bereits buchbar. Ab 160 Franken ist man dabei. Es ist das fünfte Hotel der Gruppe BâleHotels – dahinter steckt der Detailhändler Coop.
Im Sommer ist es so weit. Trotz Corona, trotz Riesenkrise im Tourismus: Basel wird ab 28. Juli 2021 um ein Hotel reicher sein. Und dies an allerbester Lage. Dort, wo einst ein Warenhaus einquartiert war und danach bis 2019 eine Filiale des Elektronikfachhändlers Interdiscount, im historischen Gebäude Märthof direkt am Marktplatz, eröffnet das Boutiquehotel Märthof. Zimmer im Viersternehaus, das im Bohemian-Stil gehalten wird, sind bereits buchbar, wie ein Versuch auf der Website ergeben hat. Die Preise bewegen sich zwischen 160 und 330 Franken pro Nacht und Zimmer.
68 Zimmer stehen zur Auswahl, darunter auch sechs Junior-Suiten mit direktem Blick auf den Marktplatz. Neben einem Restaurant verfüge der «Märthof» ausserdem über einen Fitnessraum, einen Wellnessbereich, einen Bankettraum sowie eine Dachterrasse mit einzigartiger Aussicht über die Stadt, teilte Coop heute Morgen mit.
Coop? Der Detailhändler? Ja, richtig gelesen. Das Basler Unternehmen besitzt den altehrwürdigen Bau mit der denkmalgeschützten neubarocken Fassade aus dem Jahr 1894. Betrieben wird das Hotel von der Coop-Division BâleHotels. Mit ihr hat sich Coop in den vergangenen Jahren zu einem mittelgewichtigen Player in der regionalen Hotellerie gemausert. Zur Gruppe gehört nämlich nicht nur der «Märthof», sondern auch die Hotels Pullman Basel Europe in der Clarastrasse, Baslertor bei Muttenz und Victoria am Bahnhof SBB. Und eines in der Bundeshauptstadt, namentlich das Hotel Savoy in Bern. Mit dem «Les Quatre Saisons» bietet BâleHotels ausserdem ein Catering an sowie ein Haute-Cuisine-Pop-up-Restaurant. Und: Weitere Zukäufe und Neugründungen wie jene des «Märthof» sind in der nahen Zukunft möglich. Coop-Sprecherin Melanie Grüter sagt auf Anfrage:
«Wir prüfen Möglichkeiten laufend. Aktuell ist aber nichts spruchreif.»
Dass Coop dereinst ein grosser Player in der Schweizer Hotellerie wird, sei indes aktuell kein Thema, so Grüter weiter.
Coop liess das Gebäude anlässlich der Umfunktionierung zum Hotel vollumfänglich sanieren. Wie viel der Detailhändler investiert hat, ist nicht bekannt. Mit dem Bau begonnen wurde Mitte Dezember 2019, ursprünglich war die Eröffnung im ersten Halbjahr 2021 geplant gewesen. Die geringfügige Verspätung dürfte in Zeiten der Coronakrise ausser nah angesiedelten Konkurrenten wie dem Hotel Basel oder dem Grand Hotel Les Trois Rois keinen stören.