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Während sich gewöhnliche Bürger höchstens zu fünft treffen dürfen, dürften im Einwohnerrat 40 Abgeordnete zusammensitzen. Aus Mitgefühl mit der Bevölkerung fällt die Februar-Sitzung aus.
Die Traktandenliste wäre voll gewesen, die Sitzung des Prattler Einwohnerrats am 1. Februar hätte stattfinden können, wie seit einigen Monaten Corona-bedingt im Kuspo anstatt in der Alten Dorfturnhalle, und mit den nötigen Hygienevorkehrungen. Der Bundesrat lässt Parlamentssitzungen derzeit ausdrücklich zu.
Doch jetzt ist die Sitzung trotzdem abgesagt worden. Aus der Fraktion der Unabhängigen/Grünen war der Vorschlag gekommen mit der Begründung, man wolle solidarisch sein mit der Prattler Bevölkerung. Denn diese dürfe sich nur noch zu fünft treffen.
Eine Mehrheit des Einwohnerratsbüros habe deshalb die Absage beschlossen, sagt Einwohnerratspräsident Urs Baumann (FDP) auf Anfrage. Er macht aber auch klar, dass der Einwohnerrat sehr wahrscheinlich bereits im März wieder tagen wird.
«Die Solidaritätsbekundung ist zwar sympathisch, aber es ist eine einmalige Angelegenheit»
sagt Baumann. «Denn das politische Leben darf nicht aufhören.» Von den Ratsmitgliedern hat er bisher höchst unterschiedliche Reaktionen erhalten: «Von Verständnis bis ‹Blödsinn!› war die ganze Bandbreite vertreten.»