Balsthal
Die Umfahrung Klus ist gescheitert – jetzt fordert ein Volksbegehren kleinere Massnahmen

Anstatt eines Grossprojektes, das nur auf den Autoverkehr ausgerichtet ist, soll eine Palette von Massnahmen den Verkehr zwischen Balsthal und Oensingen auf Strasse und Schiene verbessern. Das schlagen jetzt die Gegner der gescheiterten Umfahrung der Solothurner Regierung vor.

Michel Ecklin
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Die Engstelle Klus soll mit allen Verkehrsmitteln besser befahrbar sein, fordern die Gegner einer Strassenumfahrung.

Die Engstelle Klus soll mit allen Verkehrsmitteln besser befahrbar sein, fordern die Gegner einer Strassenumfahrung.

Bild: Bruno Kissling/Oltner Tagblatt

Die Gegner einer Umfahrung der Klus zwischen Balsthal und Oensingen haben gesiegt. Das Solothurner Stimmvolk hatte zwar einer neuen Strasse mit Tunnel zugestimmt, doch das Bundesgericht bestätigte neulich, dass das Projekt nicht konform mit dem Denkmalschutz ist (diese Zeitung berichtete). Die Strasse ist für manche Teile des Oberbaselbiets und des Laufentals der kürzeste Weg zum Mittelland.

Jetzt machen die Gegner, die «Bürgerinitiative Läbigi Klus», einen Vorschlag, um die unbestrittenen Verkehrsprobleme an diesem Engpass zu lösen. Sie lancieren nämlich einen Volksauftrag (eine Volksinitiative, die eine Gesetzesänderung fordert).

Darin fordern sie die Solothurner Regierung auf, Massnahmen zu treffen, die alle Verkehrsträger berücksichtigen würden: Die Regierung solle in der Klus einen durchgehenden Veloweg erstellen; sie solle für einen besseren öffentlichen Verkehr sorgen, denn derzeit sei man trotz Stau mit dem Auto schneller unterwegs; man solle prüfen, wie der Bahnübergang Thalbrücke den Strassenverkehr weniger beeinträchtigen könne; und zum Schutz der Anwohner solle man das Tempo auf der Strasse reduzieren.

Bürgerinitiative macht Druck

«Es ist eine Idee aus dem letzten Jahrhundert, dass ein einzelnes, überdimensioniertes Monster-Bauprojekt alle Probleme lösen könnte», schreibt Fabian Müller, Präsident von «Läbigi Klus». «Wir erwarten, dass nun möglichst umgehend mit gezielten und rasch umsetzbaren Verbesserungen die Situation in der Klus entschärft wird.»

Die Bürgerinitiative ist überzeugt, dass Gegner sowie Befürworter des Umfahrungsprojektes nie bestritten hätten, dass es zur Verbesserung der Verkehrssituation verschiedene Optimierungen brauche.