Im boomenden Bachgraben-Gebiet hat das Medizintechnik-Unternehmen Skan seinen Neubau bezogen. Das neue Headquarter könnte schon bald wieder zu klein sein, denn die Firma wächst rasant.
Speziell ist der Name. Aber auch prägnant. Als Peter Baumann 1968 eine Firma gründete, taufte er sie Skan – nach Skandinavien, der Region, aus der er die ersten Labortische importierte. Für Sitzungen haben sich Baumann und seine Mitstreiter damals noch im Basler Bahnhofsbuffet verabredet. Am Freitag weihte Skan seinen neuen Hauptsitz ein. Die heutige Geschäftsleitung kann ihre Treffen in Sitzungszimmern abhalten, aber auch in loungigen Aufenthaltsräumen und sogar in begrünten Innenhöfen – all das bietet der imposante Neubau im Allschwiler Bachgraben.
Aus dem kleinen Handelsbetrieb, der das Universitätsspital Basel belieferte, ist mittlerweile ein Global Player geworden: die Skan-Firmengruppe mit über 1000 Angestellten und Vertretungen in Deutschland, Belgien, Japan und den USA.
Der neue Sitz, der fünf Gehminuten vom alten entfernt ist, signalisiert: Hier will jemand wachsen. Skan plant den Gang an die Börse.
Beim Gebäude sticht die Tragstruktur heraus. V-förmige Stahlträger ermöglichen stützenfreie Produktionshallen, die mit Lastwagen befahren werden können. Das wird notwendig, wenn Apparaturen zu ihrem Bestimmungsort gebracht werden müssen. Skan gilt als führender Anbieter von Isolatoren und Reinraumgeräten. Gerade viele Biotechnologie-Unternehmen sind Abnehmer der Skan-Isolatoren. Diese Einrichtungen sorgen vereinfacht ausgedrückt dafür, dass es bei der Produktion von Medikamenten und beim Abfüllen von Wirkstoffen nicht zu Verunreinigungen kommt. Das wird etwa damit erreicht, indem im Isolator ein Unter- oder Überdruck herrscht.
Skan fügt sich mit seiner Produktelinie in das Lifesciences-Cluster in der Region Basel ein. Mögliche Abnehmer gibt es gleich um die Ecke. Der Skan-Sitz grenzt an das Baselink-Areal an, unter anderem die neue Heimat des Schweizerischen Tropeninstituts und der Firma Basilea Pharmaceutica.
Das Land, auf dem der neue Skan-Sitz steht, gehört der Einwohnergemeinde Basel. Sie hat das Areal an Suva im Baurecht abgegeben. Die Suva wiederum vermietet das Gebäude an Skan.
Den Bau, in dem sich neben den Montagehallen auch Büros, Labors und eine Mensa befinden, hat das Architekturbüro Burckhart+Partner entworfen und ausgeführt. Über die Höhe der Investition wurde Stillschweigen vereinbart.
Zu reden gibt immer wieder die Erschliessung des Bachgrabengebiets per Strasse, aber auch ÖV. Der Baselbieter Baudirektor Isaac Reber sagte in seiner Eröffnungsrede:
«Mir ist bewusst, dass es in diesem Bereich noch viel zu tun gibt.»
Doch er sei zuversichtlich, dass der Autobahnzubringer, aber auch die Velo-Vorzugsroute zum Bahnhof Basel SBB noch in diesem Jahrzehnt eröffnet werden können.
Keine Details verriet Skan-Verwaltungsratspräsident Gert Thoenen zum geplanten Börsengang der Firma: «Das ergibt sich in den nächsten Wochen.»