Da immer mehr Rehe auf dem Friedhof Hörnli in Basel leben, stellte die für das Areal zuständige Stadtgärtnerei den Antrag, den Bestand zu verkleinern. Im Mai erhielt sie vom Basler Justiz- und Sicherheitsdepartement (JSD) die Abschussbewilligung. Dies rief mehrere Tierschutzorganisationen und Aktivisten auf den Plan.
Gestern vermeldete die Fondation Weber, dass der Abschuss der Rehe sich weiter verzögert. Das JSD bestätigt gegenüber der bz, dass das Rekursverfahren gegen den Abschuss sistiert wurde. Grund dafür ist ein runder Tisch, der von der Stadtgärtnerei organisiert wird und sämtliche involvierte Stellen zur Beratung auffordert. «Da das Rekursverfahren vom Ausgang dieser Gespräche abhängt, wurde das Verfahren bis zum Abschluss dieser sistiert», so Polizeisprecher Toprak Yerguz.
Mit diesem Sistierungsentscheid rücke die Rettung der Rehe in Sichtweite, so die Fondation in der Mitteilung. «Gemeinsam mit Fachpersonen und der Stadtgärtnerei arbeiten wir an Alternativen, wie die Anzahl Rehe, die Pflege und der Unterhalt dieser einmaligen historischen Friedhofsanlage am Hörnli sowie Biodiversitätsaspekte im Gleichgewicht gehalten werden können», lässt sich Vera Weber, Präsidentin der Fondation Franz Weber, zitieren. Die Stiftung hatte gegen die Abschussbewilligung Rekurs eingelegt.
Auf dem Friedhof Hörnli leben seit dessen Eröffnung im Jahr 1934 Rehe. In den vergangenen Jahren vergrösserte sich der Bestand von 15 auf 25 Tiere. Zudem verursachen die Rehe laut Stadtgärtnerei Schäden an den Gräbern. 2015 soll dieser rund 19000 Franken betragen haben.