Béatrice Bircher stellt in den Monaten August und September in der Galerie Schlössli in Gontenschwil ihre Bilder aus.
Schaufensterintermezzi nennt Anna Verena Hoffmann seit fünf Jahren ihre Ausstellungen in Gontenschwil. Vor 37 Jahren hat sie aus dem Textilwarenladen ihrer Eltern die Galerie «Schlössli» gemacht. «Wegen des Türmchens auf dem Dach kamen wir auf diesen Namen», sagt sie. Das Konzept erfordere nicht die ständige Anwesenheit der Galeristin und gibt laut Hoffmann den Ausstellenden zwei Monate lang einen Raum, um ihre Werke zu zeigen. Es gibt auch keine Vernissage; die Schaufenster zeigen die Bilder und die Kontaktangaben, falls jemand auch die Werke im Innenraum genauer betrachten und eventuell sogar erwerben möchte.
Die Monate August und September gehören Béatrice Bircher aus Aarau. «Mir gefallen ihre Bilder, sie malt sehr persönlich, auch sehr weiblich, wie ich finde. Sie geht ihren Gefühlen nach, schnappt etwas auf und gestaltet es», sagt Anna Verena Hoffmann. Sie sei eine gute Beobachterin. Inspiration findet die Malerin in der Natur. Ihre Erlebnisse ,Gefühle, auch Träume, verarbeitet sie zu Bildern. «Ich bin oft mit Skizzenbuch und Wasserfarben unterwegs», sagt Béatrice Bircher.
Ihre Kompositionen sind jedoch nicht im engeren Sinne naturalistisch. Das Bild entsteht vom Eindruck geleitet in ihrem Aarauer Atelier. Bircher hat ihre Werke schon an 25 Ausstellungen präsentiert. In Südfrankreich, vor allem aber in den meisten Regionen des Aargaus, was ganz im Sinne ihres Mannes, dem ehemaligen Politiker Silvio Bircher, ist: «Kultur soll vor Ort stattfinden, nicht nur in den grossen Zentren.» Regionale Bezüge und Dialoge mit den Menschen im Aargau, statt «elitärer Kulturaustausch» lautet seine Devise.
Das zeigt sich auch in einige Bildern, wo Beobachtungen in der Region die Künstlerin angeregt haben: «Nest am See», «Pergola», «Zitronenfalter am Naschen» und «Entenfamilie am Bach», um einige zu nennen. «Die Enten sah ich beim Velofahren», erinnert sie sich.
Bircher hat in der Ausbildung zur Lehrerin gestalterisch «alles ausprobiert». Dass sie zu Beginn der 70er-Jahre Bilder für die Jahresausstellung im Kunsthaus Aarau eingereicht hat und angenommen wurde, bezeichnet sie als «Startschuss» für ihr weiteres Schaffen. So hat sie sich stets weitergebildet, Kurse an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich besucht, an Kunst- und Malreisen teilgenommen, beispielsweise in die Bretagne. Und sie hat letztlich zu einem unverwechselbaren Stil gefunden. Dazu gehört auch ihre eigene Mischtechnik, die selber hergestellte Naturfarben und Materialien wie Sand nicht verschmäht.