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Das Restaurant Schmiedstube heisst jetzt «Dolce Vita». Die neuen italienischen Pächter haben das Lokalinnere umgekrempelt und aus dem Gasthaus eine feine Taverne gemacht.
«Dolce Vita» sei in Italien nicht irgendeine Pizzeria, sondern ein Gasthaus. Eine Taverne, in dem der Gast König sei und er ein Königsmahl vorgesetzt bekomme.
Die Einleitung in der Menükarte des soeben eröffneten Restaurants tönt verheissungsvoll, ebenso verheissungsvoll bezeichnen die neuen Pächter die Speisen: «Wir bieten Spezialitäten und Weine aus allen Teilen Italiens an», sagt Sämi Redzepi, Gastronom und Chef des fünfköpfigen Teams von «Dolce Vita». Penne, Pizzen, Gnocchi, Risotto, mit Tomaten, Lachs, Filetspitzen, Curry, Meeresfrüchten. Einige Teigwaren werden in der Küche von Hand gerollt: Strozzapreti (geschwungene Hartweizennudeln, auch Priesterwürger genannt) oder Garganelli (Röhrennudeln). Über die Mittagszeit werden drei Menüs offeriert. Koch Nicola aus Kalabrien würzt die Gerichte mit der nötigen Prise Leidenschaft.
Sämi Redzepi stören die italienischen Restaurants in unmittelbarer Nähe nicht. «Bei uns stimmen Qualität, Frische und Ambiente.» Für das Innenleben griff das Team eigens zu Werkzeugen und Pinsel und gestaltete die alte «Schmiedstube» nach eigenem Gusto um. «Beim Aufbau des Restaurants wollten wir von Anfang an dabei sein», sagt Redzepi. «Zwar sind wir nur Pächter, aber das Lokal ist uns wichtig.»
Einrichtung ausgewechselt
Die Besitzerinnen des Restaurants, die Geschwister Viviane Ratter und Gabriela Allemann, liessen die neuen Pächter gewähren. Auch wenn sie dafür die ursprüngliche Innendekoration, bei der eine Künstlerin aus Berlin mitgewirkt hatte und die Räume mit Gegenständen aus einer Schmiede bestückt waren, wieder herausnehmen mussten. «Ambitionierte Pächter gefallen uns», sagt Viviane Ratter. «Unsere Einrichtung passte nicht zum neuen Konzept. Das haben wir akzeptiert.»
Einen Pächter zu finden war nicht einfach. Nachdem die Frauen im letzten Herbst den Pachtvertrag der alten Wirte nicht mehr erneuert hatten, stand die «Schmiedstube» leer. «Wir suchten jemanden, der das Lokal mit Herz und Seele führt», sagt Viviane Ratter. Diese Pächter dürften sie jetzt gefunden haben.