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Die Jerica AG von Ulrich Jehle kaufte Ende 2014 das Glattacher Areal in Etzgen, um darauf einen Technopark zu errichten. Seit drei Jahren ruht das Projekt noch immer – Interessenten könnten es aber aktivieren.
Im Frühjahr 2014 wurde die revidierte Bau- und Nutzungsordnung der Gemeinde Mettauertal vom Regierungsrat genehmigt. Darin enthalten ist eine neue Arbeitszone im Gebiet Glattacher im Ortsteil Etzgen.
Ursprünglich beabsichtigte die Gemeinde, das knapp eine Hektare grosse Areal zu erwerben, zu erschliessen und darauf neue Firmen anzusiedeln. Gemeindepräsident Peter Weber bezifferte die Zahl der möglichen neuen Arbeitsplätze auf 300.
Aus dem Landkauf der Gemeinde wurde schliesslich nichts. Die Jerica AG von Ulrich Jehle kaufte Ende 2014 das Areal, mit der Absicht, darauf einen Technopark zu errichten. Die Gemeinde gab bekannt, sie werde dabei Support leisten und eine Vermittlerrolle übernehmen.
Nun, gut drei Jahre später, ist der Glattacher weiterhin grünes Wiesland. Auf der Website der kantonalen Standortförderung Aargau Services findet sich allerdings unter der Rubrik «Zukunftsprojekte» ein 15-seitiges Dossier mit zahlreichen Visualisierungen, das den Technopark anpreist.
Der Gebäudekomplex soll aus drei Gebäudeteilen bestehen. «Die Grundrisse sind je nach Bedarf des Mieters unterteil- und nutzbar», heisst es in der Broschüre. Das Angebot reiche von Einzel- bis hin zu Grossraumbüros. Zudem sind Hallen mit Lager- oder Ausstellungsflächen geplant.
Allerdings: Aargau Services vermarktet das Areal derzeit nicht aktiv, wie Annelise Alig sagt. «Wenn Anfragen für das Areal eingehen, leiten wir diese an die regionale Standortförderung und an die Gemeinde und den Grundeigentümer weiter.» Auch bei Letzterem ist das Projekt derzeit eher «im Stand-by-Modus», wie Ulrich Jehle sagt.
«Mir fehlt neben den anderen laufenden Projekten im Moment die Zeit.» Wenn sich allerdings Interessenten für Flächen im Technopark melden, sei er für Gespräche offen und das Projekt könnte aktiviert werden. Bezüglich der Branchen von allfälligen neuen Firmen sei vieles möglich, so Jehle.
Gemeindepräsident Peter Weber sähe es gerne, wenn in der eigens eingerichteten Arbeitszone Arbeitsplätze entstünden. Er sagt aber auch: «Ich weiss um die grossen Projekte von Ulrich Jehle und habe Verständnis für die Situation.»
Zudem habe sich auch die wirtschaftliche Situation seit 2014 nicht eben vorteilhaft entwickelt, so Weber mit Blick auf den Euro-Wechselkurs weiter. «Die Unternehmen sind seitdem mit Investitionen zurückhaltender geworden.» Und die wirtschaftliche Situation könne die Gemeinde nicht beeinflussen.
Er bereue deshalb nicht, dass die Gemeinde das Areal nicht selber erworben habe. «Eine Hektare sauber zu erschliessen und richtig abzuparzellieren, ist nicht ohne», so Weber. Mit dem Grundeigentümer sei er im stetigen Kontakt und «wenn bei uns Anfragen eingehen, leiten wir diese auch weiter».
Dennoch hofft Weber, dass der Stand-by-Modus nicht ewig anhält. «Sollte in drei, vier Jahren noch nichts konkret sein, müssten sich die Gemeinde Gedanken machen und allenfalls Druck ausüben.»