Der letzte Akt der Aktion «Sauberes Fricktal» wurde gestern im städtischen Werkhof von Stadtrat Hans Gloor gestartet. Schülerinnne und Schüler hatten den ganzen Tag Güsel zusammengesucht.
Das Littering im öffentlichen Raum beschäftigt nicht nur den Gemeindeverband Abfallbewirtschaftung unteres Fricktal (GAF), sondern auch Schulen und Politiker. Nach einer Initialzündung durch den Planungsverband Fricktal Regio beteiligten sich zahlreiche Gemeinden an der Aktion, die gestern Morgen beim Werkhof der Stadt offiziell beendet wurde. Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse Augarten und der 5. Klasse Altstadt hatten sich mit Lehrpersonen eingefunden, um nach ersten Instruktionen und unter Anleitung von Werkhofmitarbeitern dann in verschiedenen Quartieren auf Tour zu gehen und achtlos oder bewusst weggeworfenen Güsel einzusammeln.
Der neue Werkhofchef Andreas Frömcke verdeutlichte, welch grossen Einsatz seine Leute auf Strassen, Wegen und Plätzen allwöchentlich leisten müssen, um Relikte der Wohlstandsgesellschaft zu beseitigen und für ein sauberes Stadtbild zu sorgen. Dass sich die Schulleitungen bereit erklärten, an dem Projekt mitzuwirken und mit einem Aktionstag auch die Kinder zu sensibilisieren, beeindruckte Frömcke.
Stadtrat Hans Gloor griff in seiner Begrüssungsrede einen Slogan des GAF auf: «Müll ist Wertstoff.» Abfall dürfe nicht einfach weggeworfen oder irgendwo versteckt werden; viele Leute seien sich nicht bewusst, was mit ihm geschieht. Ein Fernsehfilm habe ihn nachdenklich gestimmt, wie etwa die Meere mit Plastikabfällen verdreckt sind.
Auch in der Stadt, gewissermassen vor der eigenen Haustür, existiere das Abfallproblem. «Das ist nicht immer toll, was die Beschäftigten des Werkhofes oft sehr mühsam zusammensuchen müssen.»
Bei den jungen Leuten könne der Aktionstag sicherlich Impulse auslösen und das Bewusstsein schärfen, dass «Abfälle an den rechten Ort» gehören. GAF-Vorstandsmitglied Gisela Taufer, die auch Gemeinderätin in Zeiningen ist, wartete mit plakativ wirkenden Erkenntnissen auf: Bis sich ein ausgespuckter Kaugummi auflöst, dauere es fünf Jahre, ein Plastikbecher brauche für das Verrotten einhundert Jahre. Staunen in Kinderreihen war da angesagt.
Nachdem sich alle leuchtend-gelbe Sicherheitswesten übergestreift hatten, schwärmen die Mädchen und Buben gruppenweise aus, um in Begleitung von Werkhofmännern nach Güsel Ausschau zu halten und den Dreck dann auch einzusammeln. Jenes Team, das beispielsweise im Diana-Park unterwegs war, musste zahlreiche Säcke auf den mitgeführten Karren laden. Vor dem Presscontainer auf dem Werkhofplatz leerten sie ihre «Beute» aus; René Hahn und Roland Jenni vom Werkhof verdeutlichten den Kindern, dass solche «Stinkereien» auch zu ihrem Arbeitsalltag gehörten. Und ihr Chef Andreas Frömcke wünschte sich, dass die Kinder die Recycling-Idee mit nach Hause nehmen. Mehr noch: «Im Stadtgebiet sind rund 200 Abfallkübel montiert, aber dort hinein gehören weder Katzenstreu, Flaschen noch Küchenabfälle.» Stadtrat Hans Gloor ermunterte die Kinder zum Abschluss, ihre neuen Erkenntnisse weiterzugeben.