Wittnau
«Schmid-Buebe-Fanclub»: Für die Schwing-Brüder schlafen sie in der Scheune

Rund 75 Mitglieder des «Schmid-Buebe-Fanclubs» begleiten David und Samuel Schmid am Wochenende ans Eidgenössische Schwingfest.

Nadine Böni
Drucken
David Schmid (Mitte) wurde nach dem Eidgenössischen in Estavayer feierlich empfangen – und darf sich seither wie sein Bruder Samuel über die Unterstützung eines Fanclubs freuen.

David Schmid (Mitte) wurde nach dem Eidgenössischen in Estavayer feierlich empfangen – und darf sich seither wie sein Bruder Samuel über die Unterstützung eines Fanclubs freuen.

Wenn die beiden Wittnauer Schwinger Samuel und David Schmid an diesem Wochenende ins Sägemehl steigen, wissen sie eine türkisfarbene Wand hinter sich. Es ist das Eidgenössische Schwingfest, der Höhepunkt der Saison schlechthin – und natürlich wird auch eine Delegation des «Schmid-Buebe-Fanclubs» mit dabei sein. «Es reisen insgesamt gegen 75 Mitglieder an», sagt Fanclub-Initiant und -Mitglied Markus Brogli.

Sie werden nicht nur mit ihren einheitlichen Shirts auffallen, sondern auch mit lautstarker Unterstützung für ihre Helden. «Wir möchten David und Sämi so gut wie möglich anfeuern», sagt Brogli. Wie sie das bereits seit Jahren tun. Den Fanclub gibt es seit 2016. Bereits zuvor seien immer wieder Fans aus Wittnau und dem Fricktal an Schwingfeste gefahren, um einen der Schmid-Brüder zu unterstützen, so Brogli. Irgendwann gab es dann erst einen Liveticker-Chat und später – nach Davids Kranzgewinn am Eidgenössischen in Estavayer – die Idee, einen offiziellen Fanclub zu gründen. «Bei seinem feierlichen Empfang in Wittnau haben wir die ersten Mitglieder angeworben», erzählt Brogli mit einem Lachen.

Die Fans kommen auch aus dem Bernbiet oder dem Wallis

Einige Wochen später fand die Gründungsversammlung statt. Rund 180 Mitglieder zählt der Fanclub heute. Die meisten kommen aus Wittnau und dem Fricktal, einige aber auch aus dem Bernbiet oder dem Wallis. «Die Schmids haben überall Fans», sagt Brogli. An jedem Schwingfest, an dem einer der Brüder mitschwingt, sind Fans vor Ort. Der Club übernimmt die Koordination und organisiert Fahrgemeinschaften sowie Tickets.

Das Eidgenössische wird dabei auch für die Fanclub-Mitglieder ein absoluter Höhepunkt in der Saison – bereits der zweite, nach dem Nordwestschweizerischen in Wittnau von Anfang August mit dem Sieg von David Schmid. «Die Vorfreude ist riesengross», sagt Brogli. Ein Grossteil der «Schmid-Buebe»-Fans wird mit dem Zug nach Zug reisen. Einige kommen mit privaten Fahrzeugen.

Mit ziemlich vollgepackten Fahrzeugen wohlgemerkt. Schliesslich gilt es, viel Gepäck zu transportieren. Ein Mitglied hat Verwandte im Zuger Nachbarort Baar. Diese stellen dem Fanclub eine Scheune zur Verfügung. Und dort wird das Hauptquartier für den Fanclub eingerichtet, inklusive Nachtlager mit Notbetten und Matratzen. Ein Grossteil der mitgereisten Mitglieder wird dort übernachten. «Von diesem Hauptquartier werden wir jeweils frühmorgens gemeinsam losmarschieren zur Arena und am Abend lassen wir dort das Fest ausklingen», sagt Brogli und fügt dann lachend an: «Wir hoffen, dass wir etwas zu feiern haben werden.»

Die Fans werden gelobt – und manchmal auch kritisiert

An der Unterstützung soll es nicht scheitern. Kaum ein Schwinger wird ähnlich laut angefeuert wie die Schmid-Brüder. Mit ihrer Art fallen die «Schmid-Buebe»-Fans deshalb an den Schwingfesten auf – und ecken auch mal an. Derart lautstarke Unterstützung ist in Schwingerkreisen schliesslich nicht üblich, teilweise gar verpönt. Markus Brogli weiss um die kritischen Stimmen, sagt aber auch: «Wir erhalten ebenso viel Lob für die Stimmung, die wir machen.» Und überhaupt: Viel wichtiger als das, was andere denken, ist den Mitgliedern, dass sie David und Samuel zu Höchstleistungen antreiben können. Als türkisfarbene Wand am Sägemehlrand.