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Kunstflieger sorgten am Festwochenende auf dem Flugplatz Schupfart für staunende Aviatik-Fans. 15'000 Besucher feierten 50-jähriges Bestehen des Flugplatzes.
Petrus hat offenbar ein Herz für die Fliegerei. Denn am Wochenende herrschten beste Wetterbedingungen mit blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen – eine ideale Bühne also für die teilweise spektakulären Überflüge. An beiden Tagen erwartete die Zuschauer – rund 15 000 fanden den Weg nach Schupfart – ein spannendes und abwechslungsreiches Programm, das etliche Überraschungen enthielt.
In der Luft über dem Fricktal flogen neben der Patrouille Suisse, die sich nur am Samstagnachmittag zeigte, weitere interessante Flugzeuge wie ein Hawker Hunter, eine Vampire, eine Messerschmitt oder eine knallrote Pitts, ein Kunstflugdoppeldecker, sowie jede Menge ältere Maschinen aus der Zeit des Aktivdienstes wie die Morane oder zwei Dewoitine.
Kunstflüge boten gleich mehrere Staffeln und Maschinen – unter anderem die Patrouille Reva mit drei Acro-EZ-Flugzeugen am Sonntagmorgen, die P3-Flyers mit ehemaligen Pilatus-Schulflugzeugen oder Hochleistungs-Kunstflugmaschinen wie die Extra 300. Besonders die Kunstflüge mit oder ohne Rollen liessen staunen. Andere Maschinen standen wegen ihrer Optik oder wegen ihres Klangs im Fokus.
Auch am Boden gab es für die Besucher viel zu bestaunen. Eine Ausstellung zeigte mehrere Maschinen, unter anderem die E-Votek Evolaris mit Elektro-Antrieb, die wegen noch fehlender behördlicher Genehmigungen nicht abheben durfte. Ein Hingucker war die Ausstellung «Pioniere erzählen». Dahinter steckte Patrick Nobel, ein Sammler von aviatischen Artefakten aus den Anfängen der Luftfahrt.
Noch ein Höhepunkt: Am Sonntag wurde der diesjährige Preis der Stiftung Pro Aero im Rahmen einer kleinen Feier vergeben. Markus Gygax, ehemaliger Chef der Luftwaffe und Stiftungsrats-Präsident, hielt die Laudatio. Den Anerkennungspreis 2018 übergab er der Familie Max Vogelsang für die «hervorragenden Leistungen im Bereich der Zivilaviatik». Gygax: «Max Vogelsang hat sich intensiv für die Zivilaviatik und den Luftsport eingesetzt.»
Ausrichter der Jubiläumsflugtage am Wochenende war der Aero Club Fricktal als Regionalverband des Aeroclubs der Schweiz (AeCS). Ursprünglich befand sich der Flugplatz in den 1960er-Jahren auf dem Sisslerfeld in Eiken, musste dann aber der Expansion der chemischen Industrie weichen. Nach langem Suchen und Verhandeln mit Landbesitzern fand man in Schupfart auf dem Hochplateau Tägertli eine geeignete Fläche, um einen neuen Flugplatz anzulegen. «Mit den Flugtagen wollen wir uns bei unseren Vereins-Vorvätern für ihren grossen Einsatz und ihre Weitsicht bedanken», sagte Markus Metzger, im Organisationskomitee zuständig für Marketing und Kommunikation.
Der Dank gebühre aber auch den umliegenden Gemeinden und den Anwohnerinnen und Anwohnern, «die unsere Leidenschaft für das Fliegen und den damit verbundenen Flugbewegungen mit grosser Toleranz begegnen», wie Metzger betonte. Das Jubiläumswochenende war der Höhepunkt einer über zwei Jahre langen Vorbereitung. Zu Beginn der vergangenen Woche setzten die Helferinnen und Helfer aus den beiden platzansässigen Vereinen, der Motorfluggruppe Fricktal und der Segelfluggruppe Basel-Fricktal, die Pläne um. Unterstützung hatten sie von Vereinen aus der Umgebung. Alleine schon die Infrastruktur war beeindruckend: Rund 3000 Parkplätze wurden ausgewiesen, kilometerlange Zäune und Abgrenzungen mussten aus Sicherheitsgründen aufgestellt werden. Hinzu kam der Aufbau eines Towers, damit Fluglotsen über Funk den Ablauf in der Luft koordinieren konnten. Diverse Verpflegungsstände, Marktstände und Infostände rundeten das Fest ab.