Mumpf
Aus zwei wird eins: Zusammenlegung der heilpädagogischen Schulen im Fricktal ist auf Kurs

Ab August werden alle Fricktaler HPS-Schüler in Mumpf unterrichtet. Die Zusammenführung der beiden heilpädagogischen Schulen in Frick und Rheinfelden gibt viel zu tun, ist aber auf Kurs. Schulleiter Urs Jakob umschreibt die Anspannung so: «Es ist bei uns derzeit etwas wie bei einem Dampfkochtopf: Ein bis zwei Ringe sind immer sichtbar.»

Thomas Wehrli
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Die Bauarbeiten beim ehemaligen Oberstufenzentrum in Mumpf sind voll im Gang.

Die Bauarbeiten beim ehemaligen Oberstufenzentrum in Mumpf sind voll im Gang.

Hans Christof Wagner

Die Coronapandemie hält auch die HPS Fricktal auf Trab – und dies gleich doppelt: Zum einen erschwert sie den Schulalltag, zum anderen ist sie eine zusätzliche Herausforderung bei der Zusammenführung der beiden heilpädagogischen Schulen.

Ab Sommer werden die 97 Schülerinnen und Schüler nicht mehr an den beiden bisherigen Standorten Frick und Rheinfelden unterrichtet werden, sondern neu im ehemaligen Oberstufenzentrum in Mumpf. Dieses hat die Stiftung MBF im letzten Jahr für 9,3 Millionen Franken gekauft.

«Die Vorbereitungen sind auf Kurs», sagt Schulleiter Urs Jakob. Auch der 1,2 Millionen Franken teure Umbau kommt planmässig voran. «Die für den Bau Verantwortlichen sind guten Mutes, dass der Umbau rechtzeitig fertig sein wird.» Derweil laufen im Hintergrund die Vorbereitungen unter Hochdruck weiter.

Stimmung ist trotz viel Arbeit gut

Eine Herausforderung wird es sein, die beiden Betriebskulturen, die sich doch zum Teil merklich voneinander unterscheiden, zusammenzuführen. Jakob:

«Die neuen Vorgaben des Kantons sorgen für eine zusätzliche Komplexität.»
Urs Jakob, Schulleiter HPS Fricktal.

Urs Jakob, Schulleiter HPS Fricktal.

zvg

Er meint damit unter anderem, dass künftig auf Anordnung des Kantons auch an den Heilpädagogischen Schulen Blockzeiten eingeführt werden müssen.

Die Stimmung sei aber trotz viel Arbeit gut, sagt Jakob. Er schmunzelt. «Es ist bei uns derzeit etwas wie bei einem Dampfkochtopf: Ein bis zwei Ringe sind immer sichtbar.» Solange nicht drei oder vier Ringe zum Vorschein kämen, sei jedoch alles im grünen Bereich.

Fast alle Mitarbeiter blieben dabei

Gelegt hat sich auch die Unruhe wieder, die vor allem im Umfeld der HPS in Frick vor dem Zusammenschluss der Schulen entstanden war. Einige Eltern waren nicht glücklich mit dem neuen Standort und auch einige Lehrpersonen wollten den Zusammenschluss nicht mittragen.

Die Stiftung MBF, welche die Trägerschaft im Sommer 2020 von den beiden Standortgemeinden Frick und Rheinfelden übernommen hatte, machte allen 72 Angestellten – viele im Teilzeitpensum – ein Übernahmeangebot. In Rheinfelden stiegen alle Lehrkräfte und Schulassistenzen darauf ein, in Frick entschieden sich fünf Lehrkräfte, die Schule zu verlassen.

Für die Abgänge fanden sich neue Angestellte, so Jakob. «Wer frisch ins Team kam, hat sich schnell und gut eingelebt.» Was ihn besonders freut: «Wer dabei blieb, zieht nun voll mit.» Und zu ziehen gibt es bis nach den Sommerferien, wenn die Schüler erstmals das Schulhaus in Mumpf betreten, viel. Jakob:

«Es ist genial, was die Angestellten leisten.»

Eine nicht nur logistische Herausforderung wird der Umzug von Frick und Rheinfelden nach Mumpf sein. «Das gibt einen Hosenlupf», weiss Jakob, der aber zuversichtlich ist, dass man gemeinsam auch dies meistern wird.

Wenn zwei Standorte zusammengeführt werden, ist meist einiges Material doppelt vorhanden. Dies ist auch bei den beiden HPS-Schulen so. «Wir haben zu viel Material», sagt Jakob. Diese gebe man gern an andere Schulen und Institutionen ab. Der Schulleiter lacht.

«Wer etwas braucht, kann sich also gerne bei uns melden.»