Mitte 2020 eröffnet, geht der Logierbetrieb unterhalb der Burg ins dritte Betriebsjahr. Gastgeberin Yvonne Waldburger hofft auf grössere Auslastung der acht Zimmer jener Liegenschaft, die ans Regionale Zivilstandamt angebaut ist. Der 22.2.22 liess die Zahl der Buchungen schon einmal in die Höhe schnellen. Jetzt hofft Waldburger auf den Frühling und den Sommer.
Schnapszahlen hat der zweite Kalendermonat in diesem Jahr gleich zwei zu bieten. Sowohl der 2.2.22 als auch der 22.2.22 waren solche bei Heiratswilligen besonders beliebte Tage. Martina Wirthlin, Leiterin des Regionalen Zivilstandsamts Laufenburg, erklärt:
«Wir hatten im Februar 2022 deutlich mehr Trauungen als sonst in einem Februar. Am 2. waren es drei. Am 22. sogar sechs.»
Die Paare hätten auch die eher ungünstige Zeit, beide Tage fielen auf einen Werktag, dafür in Kauf genommen – Schnapszahlen sollen eben Glück bringen.
Glücklich ist auch «Schlossberg»-Pächterin Yvonne Waldburger darüber, dass eine der Hochzeitsgesellschaften vom 22. Februar gleich sechs Zimmer ihres Gästehauses auf einmal buchte. Denn aktuell, noch vor Saisonstart, ist es sonst eher ruhig. Auch die Hochzeitssaison beginnt ja sonst eher im Mai. Aber mit der Schnapszahl ist es dieses Jahr speziell.
Auf die kommende Saison hofft Waldburger ganz besonders. Es ist ihre dritte – aber die erste ohne Corona-Auflagen. Die jetzt beschlossene Turbo-Öffnung und die im europäischen Ausland ebenfalls angekündigten Lockerungen beflügeln ihren Optimismus.
So hofft sie wieder auf den Frühling und den Sommer, auf Velotouristinnen und -touristen, die auf dem an Laufenburg vorbeiführenden Routen unterwegs sind – auf dem Südschwarzwald-Radweg oder der Rhein-Route Bad Zurzach–Rheinfelden.
Der Velotourismus lag auch in den vergangenen beiden Jahren im Trend, gerade mit Corona und der Pandemie zum Trotz. So konnte sich Waldburger im Sommer 2021, gut ein Jahr nach Eröffnung, über rund 60 Prozent Auslastung der Zimmer freuen – für sie «eine zufriedenstellende Quote, mit Luft nach oben».
Doch durch Schnapszahlen ausgelöste Hochzeitsbooms mit anschliessender Zimmerbelegung kommen eben nicht alle Tage vor. So ist Waldburger auch froh, dass sich für diese Woche noch ein Monteur angekündigt hat, der das Zimmer für eine gesamte Woche mietet.
Es ist ein Stück Sicherheit und Planbarkeit, denn sonst buche das Gros der Gäste spontan, kurzfristig und in aller Regel für kürzere Zeiträume. Lediglich bei grösserem Bedarf, wie gerade bei der Hochzeitsgesellschaft mit den sechs gebuchten Zimmern, stehe die Reservation teils über Monate im Voraus fest, sagt Waldburger.
Kurzfristig können aber auch die Absagen sein. Jüngst ist ihr eine Buchung für die Fasnacht weggebrochen. Eine Gruppe von Hexen cancelte ihre Zimmerreservation, weil es ja lange vage war, ob und wie die fünfte Jahreszeit 2022 stattfinden kann.
Befragt nach ihren Erwartungen für 2022, bleibt Yvonne Waldburger weiterhin vorsichtig. Nach ihren Hoffnungen befragt, sagt sie:
«Ich hoffe, dass es jetzt mit den Öffnungen in der Schweiz und den angekündigten Lockerungen im Ausland wieder aufwärts geht.»
Geschäftsreisende im Homeoffice, Online-Meetings statt Seminare, abgesagte Messen – damit hatte das Hotel-Metier in den vergangenen Jahren generell zu kämpfen. Doch all das dürfte künftig tendenziell weniger werden und auch davon könnte das Haus am Schlossberg in Laufenburg profitieren.