Startseite
Aargau
Fricktal
Die Villa Kym wird derzeit saniert, per 1. Oktober bezugsbereit sein und im Mühlekeller über einen öffentlichen Mehrzweckraum verfügen. Die Gemeindeversammlung wird im Juni über das 4.29 Millionen Franken teure Projekt abstimmen.
«Was lange währt, wird endlich gut.» Dies gilt für die Villa Kym in Möhlin. Denn während etwa 20 Jahren befasste sich der Gemeinderat immer wieder mit der Sanierung und der möglichen künftigen Nutzung des unter Denkmalschutz stehenden Landhauses hinter dem Wohn- und Pflegezentrum Stadelbach am J. U. Kym-Weg.
Aus der Geschichte der Villa Kym in Möhlin geht hervor, dass dort im Jahr 1689 eine Sägerei/Sägemühle entstanden ist und 1749 die Bewilligung und Konzession zum Bau einer Getreidemühle erteilt wurde. 1789 erfolgte der Umbau in eine Sägetransferierung. Weitere 50 Jahre später erfolgte ein grosser Umbau zum Landhaus Villa Kym durch den Besitzer Johann Urban Kym. 1949 entstanden in der Villa vier Wohnungen. Diesen Umbau realisierte Fräulein Elisabeth Kym. 1989 verstarb Fräulein Kym, Ehrenbürgerin der Gemeinde, im Alter von 105 Jahren. Sie vermachte die Villa Kym der Gemeinde. Unter Denkmalschutz gestellt wurde das Landhaus bereits 1964 durch den Kanton aus architektonischen und bauhistorischen Gründen. (chr)
Doch jetzt ist das ganze Projekt auf gutem Wege: 4,29 Millionen Franken bewilligte die Einwohner-Gemeindeversammlung am 21. Juni 2012 für die Sanierung der Villa Kym. Es werden dort sieben einzigartige Senioren(miet)wohnungen errichtet, und aus dem alten Mühlekeller entsteht ein historisch bedeutungsvoller, öffentlicher Mehrzweckraum.
Bezug per 1. Oktober dieses Jahres
Im September 2012 konnte mit der Sanierung des stattlichen Gebäudes begonnen werden. Wie gestern Dienstag ein Augenschein der Aargauer Zeitung vor Ort ergab, sind die Arbeiten bereits weit gediehen, sodass es mit dem Bezug per 1. Oktober dieses Jahres klappen sollte.
Diesen Termin bestätigte denn auch René Berger von der Gemeindeverwaltung Möhlin auf Anfrage. «Alle Handwerker, die an der Sanierung beteiligt sind, zeichnen sich aus durch ihre grosse fachliche Kompetenz und eine sorgfältige Ausführung der Arbeiten», hielt der Abteilungsleiter Bau und Umwelt gegenüber der Aargauer Zeitung ausserdem fest.
Das Konzept sah ursprünglich vor, die Villa Kym kombiniert für Alterswohnungen und die spitalexterne Krankenpflege (Spitex) zu nutzen. Abklärungen bezüglich einer möglichen Zusammenarbeit der Spitexorganisationen führten jedoch zu einer veränderten Ausgangslage, sodass sich der Gemeinderat über die diversen Möglichkeiten für den künftigen Betrieb und die Verwaltung der Villa Kym zur Zusammenarbeit mit dem Wohn- und Pflegezentrum Stadelbach entschloss.
Die Ideen, eine Wohngemeinschaft für ältere Menschen anzubieten, stiess bei der Bevölkerung auf grosse Zustimmung und konnte dem Wohn- und Pflegezentrum übertragen werden: Abschliessen von Mietverträgen, Inkasso, Verwaltung, Unterhalt der Umgebung und des Gebäudes sowie Zusatzangebote für die Mieter werden vom Wohn- und Pflegezentrum übernommen.
Alle Etagen mit Lift erreichbar
Mit wenigen Eingriffen in die historische Bausubstanz entstehen rollstuhlgängige Wohnungen und Gemeinschaftsräume nach den heutigen Standards. Alle Etagen sind zusätzlich über einen Lift erreichbar. Das Raumprogramm im Erdgeschoss umfasst drei Einzimmer- und eine Anderthalbzimmer-Wohnung. Im Obergeschoss gibt es zwei Zweizimmer- und eine Einzimmerwohnung.
Die Nutzung der allgemeinen Räume wie Küche/Essbereich, Aufenthaltsraum, Terrasse und Waschküche stehen den Mietparteien im Erd- und Obergeschoss zur Verfügung. Im öffentlichen Mehrzweckraum im ehemaligen Mühlekeller, der vollständig erneuert wird, gibt es eine Küche, Garderobe und eine Toilettenanlage. Der Raum wird über ein Platzangebot für etwa 100 Personen verfügen und kann unter bestimmten Voraussetzungen von ortsansässigen Privatpersonen, Vereinen, Parteien, Institutionen und Organisationen gemietet werden.