Gegen die Massnahmen des Hochwasserschutzprojekts am Möhlinbach gab es erneut Einsprachen.
Damit haben selbst die Initianten nicht gerechnet: 273 Unterschriften sind in wenigen Tagen für die SteinbogenBrücke am Mühligässli in Wegenstetten zusammengekommen. «Sogar einige Auswärtige haben unterschrieben», sagt Gerhard Schreiber, der die Sammlung Anfang Oktober gemeinsam mit seiner Tochter Patricia Schreiber angestossen hatte. «Das ist ein starkes Zeichen.» Ein starkes Zeichen für den Erhalt der Brücke.
Der Übergang über den Möhlinbach sollte eigentlich im Rahmen der Umsetzung des Hochwasserschutzprojekts im Möhlintal abgerissen werden. Dies, weil er laut den Berechnungen des Kantons über ein nicht ausreichendes Bachdurchlassprofil verfügt. Das stelle im Fall eines Hochwassers eine Gefahr dar.
Bis zum Montag, 10. Oktober, lagen die Massnahmen des Projekts in den Talgemeinden öffentlich auf. Neben der Unterschriftensammlung gibt es auch Einsprachen gegen das Vorhaben, die letzte Steinbogen-Brücke in Wegenstetten durch eine Plattenbeton-Brücke zu ersetzen. Und nicht nur das: Gegen andere geplante Massnahmen im Tal gibt es ebenso Einwendungen.
«Es sind mehrere Einsprachen eingegangen», bestätigt René Berger, Abteilungsleiter Bau und Umwelt in Möhlin und Geschäftsführer des Abwasserverbandes Region Möhlin, der im Auftrag der Talgemeinden die Arbeiten umsetzt. Schon 2014, als die Massnahmen das erste Mal auflagen, hagelte es Einwendungen, insgesamt 23. Nun stösst das Projekt also auch im zweiten Anlauf auf Widerstand.
Wie viele Einwendungen es diesmal sind, gegen welche Massnahmen sie sich richten und mit welchem Inhalt, das werde in den kommenden Tagen geprüft, so Berger. «Dann definieren wir auch das weitere Vorgehen und den Zeitplan.»
Klar ist, dass Massnahmen, gegen die keine Einwendungen eingegangen sind, möglichst rasch umgesetzt werden sollen. Ebenso möchte man sich möglichst rasch mit Einsprechern treffen, deren Einwände in einem klärenden Gespräch beseitigt werden können. Auch diese Massnahmen sollen zeitnah angegangen werden.
Ob dies für die Steinbogen-Brücke in Wegenstetten zutrifft, ist fraglich. «Wir haben bereits bei der ersten Auflage der Massnahmen eine Einsprache gemacht – geändert hat sich trotz einer angeblichen Überarbeitung aber nichts», sagt Gerhard Schreiber. Bestärkt durch die erfolgreiche Unterschriftensammlung will er die Brücke nun erst recht nicht aufgeben. «Ich habe die Einsprache aus grosser Liebe zu unserem schönen Dorf gemacht.»
Die gesammelten Unterschriften hat Schreiber neben der Gemeinde und dem Kanton auch an den Aargauer Heimatschutz und Ortsbildschutz geschickt. «Ein Abriss der alten massiven Steinbogen-Brücke mit den beiden historischen Linden kommt nicht infrage», sagt Schreiber. Er ist überzeugt: «Wenn das Bachbett von dem Unrat und Geschiebe befreit würde, wäre der Durchlass der Brücke für jede Situation genügend.»