Loic Sho Güntensperger verzaubert die 800 Besucher auf dem Schalanderplatz Rheinfeldens.
Bereits zum 15. Mal ist es in diesem Jahr so weit: Wie schon in den vergangenen Jahren tummeln sich gegen Ende des Sommers die Fans von sommerlichem Freiluftkino auf dem Schalanderplatz der Brauerei Feldschlösschen. Hier, umrahmt von den mächtigen und illuminierten Schlossmauern, laufen noch bis nächsten Samstag Filme über die Grossleinwand.
Die Premiere am Dienstagabend wirkt magnetisch, gut 800 Besucher kommen. In dem eigens aufgebauten Kinodorf gibt es schon drei Stunden vor Filmstart viel Kulinarisches und Live-Musik durch Angelo Pisano & Band. Die Gaumenfreuden reichen an allen Abenden von thailändischen Spezialitäten über klassische Grilladen bis hin zu Raclette, Spaghetti-Kreationen und deftigen Burgern. Für Biervielfalt und verführerisch süsse Snacks ist auch gesorgt. 1000 Eintrittskarten sind je Film geplant: Für jede Vorstellung gibt es auch noch für Kurzentschlossene Billetts an der Abendkasse.
Die rund dreissig Kino-Macher rund um Vereinspräsident Daniel Schaffhauser verstehen es dank Teamgeist, viel Wohlfühlatmosphäre zu inszenieren und Highlights zu bieten, schliesslich strahlt das Rheinfelder Open-Air-Kino schon seit Jahren weit in die Region und die badische Nachbarschaft aus. Viel Freiwilligenarbeit muss geleistet werden, um den Erfolg zu garantieren. Dass erfahrene Caterer aus der Region und die Feldschlösschen-Logistik mit von der Partie sind, erleichtert vieles.
«Es ist uns eine Ehre, dass wir vor dem Film ‹Der grosse Sommer› den Hauptdarsteller Loic Sho Güntensperger zusammen mit Produzentin Katrin Renz begrüssen dürfen», so Schaffhauser freudestrahlend.
Der heute elfjährige Loic plaudert im Interview auf der Kinobühne ungezwungen und locker, bringt mit seinen spontanen Äusserungen das dicht gedrängt sitzende Publikum oft zum Lachen, zeigt keinerlei Mikrofonscheu. «Da haben wir ein grosses Talent vor uns», lauten mehrfach Randbemerkungen im Kinodorf.
Für kurze Zeit mischt sich Traurigkeit in die Szene, als an den plötzlichen Tod des anderen Hauptdarstellers, des international bekannten Schauspielers Mathias Gnädinger erinnert wird.
Im Film reist der alte, zurückgezogen lebende ehemalige Schwingerkönig Anton Sommer fast ungewollt mit einem halbjapanischen Jungen nach Tokio, der unbedingt Sumo-Ringer werden möchte. Dem Senior gelingt es, seine Einsamkeit zu überwinden und neue Lebensfreude zu empfinden. «Der grosse Sommer» (Regie Stefan Jäger) gilt als Brückenschlag zwischen zwei Kulturen, also der Schweiz und Japan, zeichnet sich durch tiefsinnige wie heiter-ironische Episoden aus. Ebenso besticht die Kameraführung mit teils ungewöhnlichen Perspektiven.