Arealentwicklung
Ein neuer Ankunftsort für die Stadt: So stellt sich Rheinfelden ihre «Neue Mitte» vor

200 Interessierte folgten der Einladung zur Arealentwicklung rund um den Rheinfelder Bahnhof. Bis 2035 soll das Gebiet modernisiert und aufgewertet werden. Neue Wohn- und Gewerbeflächen sollen rund um den Bahnhof und den zu sanierenden Bahnhofssaal entstehen. Der angrenzende Roniger-Park soll tagsüber geöffnet werden.

Horatio Gollin
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Die Infoveranstaltung in Rheinfelden zur Entwicklung der «Neuen Mitte» war gut besucht.

Die Infoveranstaltung in Rheinfelden zur Entwicklung der «Neuen Mitte» war gut besucht.

Horatio Gollin / Aargauer Zeitung

Mehr als 200 Interessierte hatten ihren Weg am Montagabend in die Rheinfelder Kurbrunnenanlage gefunden. Moderatorin Monique Rijks begrüsste die Gäste dort zu einer Informationsveranstaltung, bei der es um die Entwicklung der «Neuen Mitte» – unter anderem dem Bahnhofsareal samt -saal und dem angrenzenden Roniger-Park – ging.

Stadtbaumeister Lorenz Zumstein erläutere, dass täglich 10'000 Menschen das Areal nutzen würden, wofür der 1875 eröffnete Bahnhof nicht ausgelegt sei. Beim Bushof mangele es an Barrierefreiheit und insbesondere fehle es an Platz. Es läge eine unbefriedigende Verkehrssituation vor, die Konfliktpotenzial habe. Zudem gelte das Areal als untergenutzt und biete zusätzliches Potenzial für Wohnen, Einkaufen und Dienstleistungen. Zumstein sagte:

«Die Vision ist es, einen neuen Ankunftsort für die Stadt Rheinfelden zu schaffen.»

Hierzu wurde das Planungsgebiet in drei Perimeter eingeteilt. Um die drei Perimeter zu entwickeln, muss die Nutzungsplanung in Teilbereichen angepasst werden und als Grundlage für die spätere Planung sollen die drei verbindlichen Gestaltungspläne «Bahnhof», «Bahnhofssaal» und «Roniger-Park» erstellt werden.

Park soll für Öffentlichkeit zugänglich werden

Der Roniger-Park soll für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und vorhandene Dienstleister gestärkt werden. Am weitesten entwickelt ist der Gestaltungsplan «Bahnhofssaal». Hier möchte die Stadt den noch im Eigentum der Firma Realstone SA befindlichen Bahnhofssaal erwerben und sanieren, wofür Kredite zu bewilligen wären. Neben dem Wohnen liegt der Schwerpunkt auf der kulturellen Nutzung, meinte Zumstein. Die endgültige Realisierung der «Neuen Mitte» werde bis 2035 andauern.

Architekt Daniel Wentzlaff präsentierte das Richtprojekt für das Areal um den Bahnhofssaal, wo die Firma Realstone SA als Eigentümerin hauptsächlich Wohnungen anbieten möchte. Östlich des Bahnhofssaals sollen an der Kaiserstrasse ein mehrgeschossiger Bau mit Wohnnutzung und südlich entlang der Bahnlinie ein weiterer Gebäudekomplex mit Wohn- und öffentlicher Nutzung entstehen.

Zum Bahnhofplatz schliesst der Gebäudekomplex mit einem 26 Meter hohen Kopfgebäude ab. Im Erdgeschoss könnten Gastronomie angesiedelt werden und weitere ruhige Dienstleistungen im Hof zwischen dem Gebäudekomplex und dem Bahnhofssaal. Die mit Backstein verkleideten Gebäude würden optisch einen Hintergrund für den Bahnhofsaal bilden, meinte Wentzlaff.

Input aus der Bevölkerung ist gewünscht

Zur Podiumsdiskussion bat Rijks Stadtammann Franco Mazzi, Gemeinderätin Claudia Rohrer, Markus Klemm von der Stiftung Roniger Rheinfelden, Annette Reutzel von der Firma Realstone SA und Corinne Aebischer, Projektleiterin bei der SBB, auf die Bühne. Mazzi betonte, dass der Bahnhof für Nutzer attraktiv und mit neuen Dienstleistungsangeboten neugestaltet werde. Reutzel erklärte, dass Mietwohnungen in verschiedenen Grössen bis 4,5-Zimmer entstehen sollen. Klemm führte aus, dass die Stiftung den Park als ruhigen Erholungsort tagsüber öffnen wolle.

Aebischer sagte, dass das alte Bahnhofsgebäude mittelfristig saniert und aufgewertet werden soll. Zumstein erklärte, dass der Gestaltungsplan «Bahnhofsaal» noch bis zum 8. Februar zur öffentlichen Mitwirkung im Stadtbauamt aufliegt. Rohrer verwies darauf, dass gerade bei der Erstellung der Gestaltungspläne der öffentliche Input wichtig sei. Beim abschliessenden Apéro standen die Teilnehmer noch für weitere Fragen zur Verfügung.