Überdurchschnittlich viel Sauberwasser floss 2016 in die Kläranlage Kelleramt in Unterlunkhofen. Das treibt die Kosten in die Höhe. Nun müssen Massnahmenergriffen werden.
Im Abwasserverband Kelleramt ist festgestellt worden, dass auch 2016 von den beiden Gemeinden Ottenbach und Jonen zu viel Wasser in die Kläranlage in Unterlunkhofen geleitet wurde. «Es handelte sich erstens um eine überdurchschnittlich grosse Wassermenge und zweitens vorwiegend um Sauberwasser. Es stammt teilweise von Gewerbebetrieben, aber auch von verschiedenen Baustellen.» Dies war von Verbandspräsident Anton Burkart zu erfahren, der die Ausführungen im Jahresbericht ergänzte: «Das Wasser muss vom Pumpwerk in Jonen zur ARA befördert werden und durchläuft dort den gesamten Reinigungsprozess.» Der Präsident betonte: «Dieses Sauberwasser verursacht hohe, unnötige Betriebskosten und reduziert zudem den Reinigungseffekt der Anlage. Denn für den Prozess der Trennung der Schmutzfracht ist es von Vorteil, wenn das Abwasser möglichst wenig verdünnt ist.»
Die Aargauer Zeitung wollte von Anton Burkart wissen, wie der Abwasserverband dieses Problem zu lösen gedenkt. «Die beiden Gemeinden müssen vermehrt auf das Trennsystem achten und sind dringend aufgefordert, das Sauberwasser auf ein Minimum zu reduzieren.» Ansonsten funktioniere die Abwasserreinigungsanlage gut, stellte Anton Burkart weiter fest, der den Verband seit über 20 Jahren präsidiert.
Anfang Dezember 2013 erfolgte der Anschluss der Gemeinden Ottenbach und Jonen an die ARA Aufeld in Unterlunkhofen. Dies hatte zur Folge, dass sich durch das zusätzlich anfallende Schmutzwasser die Gasproduktion erhöhte.
Damit künftig die gestiegene Gasmenge bewältigt und verarbeitet werden kann, liess der Abwasserverband Kelleramt den Gasometer am bestehenden Standort von 100 auf 300 Kubikmeter vergrössern. Wie aus dem Jahresbericht des Verbandes hervorgeht, erfolgten das Baubewilligungsverfahren, der Ersatzbau und die Inbetriebnahme 2016 innert eines halben Jahres. Der erweiterte Anlageteil funktioniert nach Auskunft von Präsident Burkart tadellos.
Seit dem Zusammenschluss mit Ottenbach/Jonen genügt das bestehende Blockheizkraftwerk (BHKW) ebenfalls nicht mehr. Das heisst, es wird voraussichtlich 2018 ersetzt. Das BHKW hat dann die maximale Betriebsstundenzahl ohnehin erreicht und sollte schon alleine aus wirtschaftlichen Gründen ausgewechselt werden.
Muss die Verbands-Kläranlage wegen den Mikroverunreinigungen im Abwasser ausgebaut werden? Dazu Präsident Anton Burkart: «Nein, denn wir haben unsere Hausaufgaben gemacht – die Anlage ist auf dem neusten Stand.»