Dieses Jahr war es das Projekt von Jasmin und Fabio Caduff, das von Holzenergie Freiamt mit dem Holzenergiepreis 2023 ausgezeichnet wurde. Die junge Familie aus Wohlen sanierte ihr Wohnhaus mit Baujahr 1950 mit viel Umsicht und entschied sich für eine Pelletheizung.
Das Wetter mit Schneefall und nassen Strassen hätte nicht besser sein können, um den Freiämter Holzenergiepreis zu übergeben. Bei Familie Caduff in Wohlen brannte bereits ein Feuer im Ofen und sorgte für heimelige Wärme. Dass man sich beim Ehepaar im frisch umgebauten Wohnhaus traf, hatte einen guten Grund. Caduffs haben ihr Einfamilienhaus saniert und sich für eine Pelletheizung entschieden. Dafür wurden sie von Holzenergie Freiamt mit dem Holzenergiepreis 2023 ausgezeichnet.
Den Preis erhalten jeweils Personen, die sich in nachahmenswerter Weise für ein Holzenergieprojekt einsetzen. Fabio Caduff – er ist mehrmaliger Schweizer Meister im Snowboardcross und Olympiateilnehmer – lacht auf den Stockzähnen und kommentiert: «Unser Plan war es eigentlich, das Haus abzureissen und ein neues Einfamilienhaus zu bauen.»
2013 kaufte Caduff das sanierungsbedürftige Einfamilienhaus am Breitlohweg. Er erzählt: «Ich habe es für einige tausend Franken so weit saniert, dass ich darin leben konnte.» Als er Jasmin, seine heutige Frau, kennenlernte, zog diese bei ihm ein. Das 1950 im Stil eines Arbeiterhauses erstellte Eigenheim verfügte über kleine Zimmer und war schlecht gedämmt. Jasmin Caduff erzählt lachend: «Im Sommer schliefen wir oft im Garten, weil es im Schlafzimmer viel zu warm war.»
Für das Ehepaar stand fest: Das Haus wird abgerissen und durch einen modernen Neubau ersetzt. Doch je konkreter die Pläne für einen Neubau wurden, desto grösser wurden die Zweifel. Den Charme des alten Hauses mit seiner Holztreppe und dem schönen Garten konnte ein Neubau nicht ersetzen. Nach intensiven Gesprächen mit dem Architekten kam das Ehepaar zum Schluss, das Haus nicht abzureissen, sondern zu sanieren und zu erweitern. Caduff erzählt lachend: «Das hat meinen Eltern schlaflose Nächte beschert. Sie konnten sich das erst nicht vorstellen.»
Mit dem Ergebnis dürften sie nun zufrieden sein. Aus dem in die Jahre gekommenen Arbeiterhäuschen wurde ein charmantes Wohnhaus, das den Raumansprüchen einer bald vierköpfigen Familie gerecht wird.
Auf das Projekt aufmerksam wurde Holzenergie Freiamt. Es sei vorbildlich im Sinne der nachhaltigen Nutzung der Ressourcen, dass sich die Familie für eine Pelletheizung entschieden habe, lobte Stefan Staubli, Präsident von Holzenergie Freiamt. Caduffs entschieden sich für eine Heizung, die mit Stückholz befeuert wird, die aber auch auf automatischen Pelletbetrieb umgestellt werden kann.
Staubli sagte: «In den Bezirken Muri und Bremgarten wachsen auf rund 6200 Hektaren Wald, diese Fläche produziert rund 74’000 m3 Holz.» Der grösste Teil des Waldholzes könne für die Holzenergie eingesetzt werden, das entspreche rund 7,5 Mio. Liter Heizöl, fügte er an. Die Pellets, mit denen die Caduffs heizen, werden aus Restholz produziert, das bei der Weiterverarbeitung zu Brettern und Balken anfällt.
Das Haus wurde nicht nur gedämmt, auf das Dach wurde eine Photovoltaikanlage installiert, die 81 Prozent des Eigenverbrauchs deckt. All diese Massnahmen haben zur Folge, dass die Familie ihren ökologischen Fussabdruck von 2,3 auf 1,6 Planeten reduzieren konnte. Würde die gesamte Weltbevölkerung wie Caduffs leben, so bräuchte es 1,6 Planeten, um den Verbrauch auszugleichen.
Stefan Staubli übergab der Familie eine Plakette, die sie vor dem Haus anbringen kann und die auf ihr Projekt aufmerksam macht. Zugleich erhielten sie ein Ster Holz und ein Windlicht aus Douglasienholz geschenkt.