Der Doppelkindergarten Kelleräcker in Widen braucht dringend eine Auffrischung. Der Gemeinderat plant aus verschiedenen Gründen einen Neubau und beantragt an der Gemeindeversammlung einen Kredit von rund 1,4 Millionen Franken.
Nach rund 40 Jahren hat der Doppelkindergarten Kelleräcker in Widen langsam das Ende seiner Nutzungsdauer erreicht. In den vergangenen Jahren wurden nur die nötigsten Unterhaltsarbeiten für die Werterhaltung getätigt. Die Mängelliste liest sich deshalb nicht schön.
Die Heizung weist Handlungsbedarf auf, die Fenster sind zum Teil undicht und der Boden genügt ebenfalls nicht mehr. Ausserdem sind die Lichtverhältnisse in den meisten Räumen wegen des Holztäfers, das das Licht absorbiert, schlecht. In einem ungenügenden Zustand ist auch die elektrische Beleuchtung. Zudem fehlen Räumlichkeiten für die Unterrichtsstunden in Deutsch als Zusatzsprache, die aktuell in der Garderobe erteilt werden müssen, sowie Kochgelegenheiten.
Im Allgemeinen weise der bestehende Kindergarten technische wie energetische Mängel auf, schreibt der Gemeinderat in der Botschaft zur Gemeindeversammlung vom Donnerstag, 24. Juni. Dort legt er dem Stimmvolk einen Kreditantrag über 1,4 Millionen Franken vor für den Ersatz und den Neubau eines Doppelkindergartens am Standort Kelleräcker.
Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile entschied sich der Rat für den bisherigen Standort und gegen die Zentralisierung aller fünf Wider Kindergartenabteilungen im Zuge der geplanten Erweiterung bei der Schulanlage Widen. Er begründet unter anderem:
«Der heutige Standort Kelleräcker ist aus Sicht der Kinder ideal, gut erreichbar, hat genügend Umschwung und liegt nur 400 Meter von der Schulanlage und den Tagesstrukturen entfernt an einer wenig befahrenen Strasse.»
Ausserdem sei die Variante Ersatz am gleichen Standort günstiger als die zentralisierte Version.
Der neue Doppelkindergarten ist eingeschossig geplant, damit die Kinder den direkten Kontakt zur Aussenumgebung haben, und ist mit grosszügigen Spielflächen vorgesehen. «Die Raumaufteilung ermöglicht eine entsprechende Nutzung und bietet mit den beiden einfachen Küchen die Möglichkeit, zusätzliche Elemente wie Kochen/Backen in den Unterricht einzuplanen», heisst es weiter.
Für ein gutes Raumklima solle die Holzbauweise sorgen. Der Neubau könnte bei optimalem Verlauf 2022 erfolgen. Während der Bauzeit würde für den Kindergarten ein Provisorium in den bestehenden Schulhäusern eingerichtet werden.
Nebst dem Kredit für den Kindergarten befinden die Wider Stimmberechtigten unter anderem auch über den Kredit über 350'000 Franken fürs Vorprojekt für die Erweiterung der Schulanlage, einen Nachtragskredit über 330'000 Franken für den Ersatz der Fenster und der Dachverglasung im Foyer des Gemeindehauses sowie die neuen Satzungen der Kreisschule Mutschellen.