Am 12. November feiert das neue Stück des grossen Jugendtheaters Widen Premiere. Denise Dünki Ruesch aus Mägenwil setzt «Aladdin:e» in Szene. Die AZ war bei den Proben dabei.
Nebeneinander aufgereiht stehen die jungen Darsteller auf der Bühne, als der Zauberer an ihnen vorüber schreitet, verbeugen sie sich. «Das war schon gut», sagt Regisseurin Denise Dünki Ruesch, «wiederholt es bitte noch einmal. Achtet darauf, euch erst dann zu verbeugen, wenn der Zauberer direkt vor euch geht.» Der nächste Durchlauf klappt noch besser, alle sind zufrieden.
Bis zur Premiere des neuen Stückes «Aladdin:e» dauert es nicht mehr allzu lange. Die Schauspielerinnen und Schauspieler scheinen schon etwas aufgeregt zu sein, während sie ihrer Regisseurin aufmerksam zuhören, welche das Vorgehen für die nächste Probe erläutert.
Denise Dünki Ruesch ist die neue Spielleiterin des Jugendtheaters Widen, auch für sie ist diese erste Premiere eine spannende Sache. Nach 15 Jahren habe Evelyne Brader, die vorherige Regisseurin, überlegt, den Posten an jemand anderen zu übergeben, erzählt Dünki Ruesch.
Zufällig hätten sich die beiden Frauen zu dem Zeitpunkt gerade kennen gelernt: «Und es hat gefunkt, wir waren uns gleich sympathisch – und ich hatte Lust, Regie zu führen.» Erfahrung könne sie zwar vorweisen, da sie in Mägenwil im Theater dabei ist.
«Aber Jugendtheater habe ich bisher noch nie gemacht», führt die 41-Jährige lachend aus, «aber ich spielte früher selbst im Jugendtheater Baden. Ausserdem wollte ich schon immer gern so eine Aufgabe übernehmen.»
Als Zehnjährige habe sie in ein Freundschaftsbuch geschrieben, dass sie gern am Theater arbeiten würde, besonders hinter den Kulissen. «Und nun hat sich dieser Wunsch erfüllt», stellt sie schmunzelnd fest.
Schön sei, dass ihre achtjährige Tochter im Ensemble dabei sei und ihr Mann bei der Requisite: «Da können wir uns dann nach den Proben noch gut austauschen und jeder weiss genau, worum es geht.»
Wenn sie nicht mit dem Theater beschäftigt sei, arbeite sie als Grafikerin in einer Druckerei und engagiere sich im Elternverein. Sie sagt: «Ausserdem habe ich ein Malatelier für Kinder und Erwachsene in Mägenwil.»
Ohne die Coronapandemie hätte Denise Dünki Ruesch bereits im letzten Jahr ihr erstes Stück auf die Bühne gebracht. «In Kooperation mit Evelyne, aber wegen Corona kam es anders. Und in diesem Jahr führe ich allein Regie.» Glücklich sei sie darüber, dass sie Evelyne Brader immer um Rat fragen könne.
Überhaupt sei das Team des Jugendtheaters enorm hilfsbereit. Dazu die Regisseurin:
«Der Vorstand hat zwar gewechselt, aber es sind noch viele dabei von früher und sie helfen immer gern.»
Alle Beteiligten sind froh, in diesem Jahr wieder ein Stück auf die Bühne bringen zu können. «Seit April proben wir», teilt die Spielleiterin mit, «vor Herbstferien einmal die Woche, und aktuell Mittwoch und Samstag.» Das gesamte Team sei sehr engagiert mit viel Einsatz und Freude dabei.
Vor Beginn der Proben habe sie sich eine Auswahl von Theaterstücken bestellt und überlegt, welches gut passen würde. «Der Orient schien mir ein gutes Umfeld zu sein. Also wurde es ‹Aladdin:e› nach ‹Aladdin und Beladdin› von Bernhard Wiemker.»
Der Titel habe sich daraus ergeben, dass in der Theatergruppe von den 21 Darstellerinnen und Darstellern der Grossteil Mädchen seien, also übernehmen einige von ihnen männliche Rollen. «Deswegen heisst es ‹Aladdin:e›», führt Dünki Ruesch aus, «wir gendern jetzt aber nicht ständig mit erhobenem Zeigefinger.» Das Stück sei bunt, fröhlich, musisch und vor allem magisch. «Corona kommt darin definitiv nicht vor. Das Theater soll etwas Abstand vom Alltag bieten und zum Abschalten einladen.»
Corona sei allerdings bei den Proben ein Thema gewesen. «Als wir im April begannen, mussten wir unsere Schauspieler in Gruppen zunächst aufteilen. Zwischendurch galt Maskenpflicht, aber das normalisierte sich glücklicherweise bald. Insgesamt kann man sagen, wir sind da glimpflich durchgekommen.»
Im Stück des Jugendtheaters Widen geht es um den armen Aladdin:e, der sich hoffnungslos in die schöne Prinzessin Perliburbur verliebt hat. Ihr Vater ist allerdings nicht sehr angetan von dem Jüngling. Wie es der Zufall will, kommt Aladdin:e in den Besitz der legendären Wunderlampe – der Herr der Lampe, der Geist Ofridor, soll ihm ein prächtiges Schloss zaubern.
So will Aladdin:e den Vater seiner Angebeteten von sich überzeugen. Das Vorhaben gelingt, eigentlich könnte alles gut sein. Aber da gibt es noch die bösen Zauberer Lukaka und Kakalu, welche die Wunderlampe in ihren Besitz bringen wollen. Im Laufe des Stückes wechselt die Lampe mehrere Male den Besitzer und es kommt zu einigen witzigen Verwicklungen.
Das Jugendtheater Widen in der Mehrzweckhalle Widen: Freitag, 12. November und Samstag, 13. November, um 19 Uhr, sowie am Sonntag, 14. November, um 15 Uhr. Weitere Informationen und Online-Ticketverkauf: www.jugendtheaterwiden.ch. Keine Abendkasse, mit Zertifikatspflicht.