Hägglingen
Jugendliche wollen in Turnhalle einbrechen und demolieren WC der Kirche – jetzt haben sie sich gestellt

In Hägglingen sind am Wochenende des 4. und 5. Februar Jugendliche durch Vandalismus aufgefallen. Die Gemeinde war genervt und hat den Tätern ein Ultimatum gestellt. Und das hat gefruchtet.

Alessandro Crippa
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Demolierter Schlüssel-Leser, defektes WC, verschmierte Türe: Die Gemeinde Hägglingen kämpft aktuell mit Vandalismus.

Demolierter Schlüssel-Leser, defektes WC, verschmierte Türe: Die Gemeinde Hägglingen kämpft aktuell mit Vandalismus.

Bilder: Gemeinde Hägglingen, Montage: az

«Es ist mühsam, jeden Montag zuerst einmal die ganze Anlage kontrollieren zu müssen und nachzusehen, ob wieder Vandalen am Werk gewesen sind», sagte Peter Schmid, Hauswart der Gemeindeliegenschaften in Hägglingen, vor rund zwei Wochen gegenüber der AZ.

Er zeigte die Stelle, an der sich am Wochenende des 4./5. Februar Unbekannte Zutritt zur Turnhalle Birch verschaffen wollten. Mit Fusstritten haben sie die Türen malträtiert und eine Wand durchgedrückt, wie Bilder zeigen. Hinzu kommt, dass die Aussenfassade mit Schmierereien versehen wurde. Gestohlen worden sei allerdings nichts.

Wie Schmid erwähnt, war dies nicht der erste derartige Vorfall in der Gemeinde Hägglingen. Bereits zu Beginn der Coronapandemie kämpfte sie mit Vandalismus und ging damit an die Öffentlichkeit. Und auch sonst wird an den Wochenenden bei der Turnhalle Birch viel Unfug getrieben: Glasflaschen werden gegen die Fassade geworfen, die Splitter gefährden Kinder und Jugendliche im Turnunterricht. Mit den Fahrrädern und den Mofas wird die Wiese verunstaltet. «Dann sieht es hier aus wie auf einem Acker.»

Die Wand beim Eingang der Turnhalle ist mit Fusstritten malträtiert und diese schliesslich eingedrückt worden.

Die Wand beim Eingang der Turnhalle ist mit Fusstritten malträtiert und diese schliesslich eingedrückt worden.

zvg / Gemeinde Hägglingen

Und bei der Kirche ist die WC-Anlage demoliert und verwüstet worden. Allen voran wurde der Abfluss verstopft. Ein Sanitär sowie ein Reinigungsinstitut haben sich aber gleich am Montag um die Schäden gekümmert und diese behoben. Schon wenige Tage nach der Tat deutete nicht mehr viel auf den Vorfall hin, nur vor einem Pissoir ist ein Blatt Papier mit der Aufschrift «Defekt» angebracht.

Eines der Pissoirs ist nicht mehr in Betrieb.

Eines der Pissoirs ist nicht mehr in Betrieb.

Alessandro Crippa

Nicht die ersten Vandalenakte

Mittlerweile sind die Unbekannten aber nicht mehr unbekannt. Der Gemeinderat hat den Fehlbaren nach den Vorfällen ein Ultimatum gestellt. Wenn sie sich stellen, könnte auf eine Anzeige verzichtet werden. Verschiedene Medien, darunter auch die AZ, haben über die Vorfälle berichtet. Genau das hat offenbar Wirkung gezeigt. Wie die Gemeinde am Donnerstag bekannt gibt, hätten sich die Täter «umgehend beim Gemeinderat gemeldet und werden für ihre Taten respektive die daraus entstehenden Kosten Verantwortung übernehmen». Für eine Stellungnahme war Gemeindeammann Franz Schaad nicht zu erreichen.

Vor zwei Wochen hat der zuständige Gemeinderat Röbi Wirz gegenüber unserer Zeitung gesagt: «Im Jahr 2020 hat es bereits Vandalenakte durch Jugendliche gegeben.» Diese hatte die Gemeinde daraufhin ausfindig gemacht. Wirz: «Die Täter mussten für die Schäden aufkommen, einen Froneinsatz leisten und sich in einem Gespräch dem Gemeinderat stellen.» Mit dabei waren auch die Eltern der Täter. Wirz mutmasste, dass man auch im aktuellen Fall auf diese oder eine ähnliche Massnahmen setzen könnte.