Bremgarten
Neues Schulhaus in Staffeln oder fast sieben Millionen für Strassen – darüber beschliesst die Gmeind

Der Bremgarter Stadtrat präsentiert an der Gemeindeversammlung am 1. Juni den Stimmberechtigten mehrere Geschäfte aus den Bereichen Schule und Strassen-Werkinfrastruktur sowie die Rechnung 2022.

Marc Ribolla
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Das Primarschulhaus im Bremgarter Ortsteil Hermetschwil-Staffeln ist sanierungsbedürftig.

Das Primarschulhaus im Bremgarter Ortsteil Hermetschwil-Staffeln ist sanierungsbedürftig.

Bild: Marc Ribolla

Schon mehrere Generationen haben mit dem Gebäude Bekanntschaft gemacht. Vor mehr als 50 Jahren, 1969, wurde in Hermetschwil-Staffeln das Primarschulhaus mit seinen zwei Geschossen gebaut. Später wurde dieses noch mit einem dreigeschossigen Anbau für Werkräume, Kindergärten und einem Mehrzwecksaal ergänzt.

Mittlerweile ist das Schulhaus im Bremgarter Ortsteil in die Jahre gekommen. Es wird von der 1. bis zur 6. Primarklasse genutzt. Im März waren es aktuell 68 Kinder, die dort die Schule besuchten.

«Baulich gesehen ist es nicht mehr genügend. Es entspricht in vielen Teilen den Anforderungen nicht mehr. Dazu gehören beispielsweise die Erdbebensicherheit, der Brandschutz, die Ölheizung oder der Bereich hindernisfreies Bauen», beschreibt Stadtschreiber Beat Neuenschwander die heutige Situation.

Nun reagiert der Stadtrat und legt der Gemeindeversammlung vom 1. Juni einen Projektierungskredit in der Höhe von 284'000 Franken vor. Damit soll die Ausarbeitung eines Neubauprojekts für das Staffler Schulgebäude ermöglicht werden. Denn der Standort ist langfristig gesehen weiter erforderlich. «Eine Gegenüberstellung der Varianten Sanierung und Neubau hat gezeigt, dass ein Neubau klar die bessere Lösung ist und auch mehr Platz für Schulraum bietet», erklärt Neuenschwander.

Neubau der Sporthalle Bärenmatt vorfinanzieren

Allgemein ist bekannt, dass die Stadt Bremgarten, die in den kommenden Jahren auf über 9000 Einwohnende anwachsen wird, mehr Schulraum braucht. Analysen zeigen Handlungsbedarf auf. «Wir müssen schauen, wie wir was wo am besten unter einen Hut bringen», sagt Stadtammann Raymond Tellenbach.

Deshalb gelangt die Exekutive mit einem Kredit von 160'000 Franken für die Schulraumplanung 2035 an die Gmeind. Diese beinhaltet nebst einer Schulraumplanung und die Durchführung einer Machbarkeitsstudie.

Ebenfalls in den schulisch-gesellschaftlichen Bereich fällt der Antrag des Stadtrats bezüglich einer Vorfinanzierung des geplanten Neubaus der Sporthalle Bärenmatte. Dazu sind in den nächsten Jahren im Finanzplan 14 Millionen Franken vorgesehen. Der Souverän soll nun darüber entscheiden, ob ab diesem Jahr die anfallenden Überschüsse der Erfolgsrechnungen der Stadt in die Vorfinanzierung für den Hallenneubau eingelegt werden. Dies bis zum Maximalbetrag von 10 Millionen.

Die Bärenmatt-Turnhalle wird einem Neubau weichen, der nun vorfinanziert werden soll.

Die Bärenmatt-Turnhalle wird einem Neubau weichen, der nun vorfinanziert werden soll.

Bild: Marc Ribolla

Wasserrohrbrüche verursachen jedes Jahr hohe Kosten

Bei der Strassen- und Werkinfrastruktur soll es in Bremgarten im Gebiet Itenhardstrasse und Rebhalde vorwärts gehen. Insbesondere die Wasserleitungen sind auf einer Länge von rund 1100 Meter stark sanierungsbedürftig. Mehrmals jährlich gibt es Rohrbrüche, die repariert werden müssen und pro Ereignis rund 40'000 Franken kosten.

Für die Sanierung der dortigen Strassen, der Werkleitungen, der neuen LED-Beleuchtung und weiteren Arbeiten beantragt der Stadtrat einen Kredit von 3,3 Millionen Franken. Die jährliche Abschreibung auf 50 Jahre beträgt rund 68'000 Franken. «Die Abschreibung würde also die Stadtkasse weniger belasten als beispielsweise zwei jährliche Rohrbrüche», vergleicht Ammann Tellenbach.

«Das Preisschild dünkt uns schon noch etwas gross»

Etwas mehr beträgt der beantragte Kredit (3,73 Mio.) für den Bremgarter Gemeindeanteil am Ausbau der staugeplagten Bibenlos-Kreuzung mit mehr Spuren und den dazugehörenden Projekten an der Badener- und Zürcherstrasse. Die Hoheit über das 20-Millionen-Vorhaben hat der Kanton. «Wir erhoffen uns schon eine Entlastung und wollen das Projekt nicht verzögern. Das Preisschild dünkt uns aber schon noch etwas gross», meint Tellenbach.

Die Bibenlos-Kreuzung in Bremgarten ist ein neuralgischer Staupunkt.

Die Bibenlos-Kreuzung in Bremgarten ist ein neuralgischer Staupunkt.

Bild: Walter Christen

Nebst den erwähnten Traktanden entscheidet die Gmeind auch über zwei Kreditabrechnungen, die Jahresrechnung 2022 mit einem Plus von rund 2,2 Millionen und den Kredit über 1,64 Millionen Franken für die Sanierung der zwei Regenbecken und des Pumpwerks Risi. Sie entsprechen nicht mehr den heutigen Standards bezüglich Arbeitssicherheit und elektrischer Ausrüstung. «Einen Ausfall können wir uns nicht leisten», gibt Tellenbach zu bedenken.