Bremgarten
Fast 100 Prozent abgedeckt: So viel Strom produzierte das neue Heizkraftwerk aus dem Klärgas

Seit Mitte September 2022 ist bei der Abwasserreinigungsanlage des Abwasserverbands Bremgarten-Mutschellen das neue Blockheizkraftwerk in Betrieb. Die Zahlen sind eindrücklich, wie der Jahresbericht zeigt.

Marc Ribolla
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Das neue Blockheizkraftwerk der ARA Bremgarten-Mutschellen, das vergangenen Herbst in Betrieb ging.

Das neue Blockheizkraftwerk der ARA Bremgarten-Mutschellen, das vergangenen Herbst in Betrieb ging.

Bild: zvg

Rund 25 000 Menschen in den Gemeinden Bremgarten, Berikon, Eggenwil, Widen und Zufikon können ihr Abwasser dank des Abwasserverbandes Bremgarten-Mutschellen in die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Bremgarten leiten. Diese blickt dabei im Jahresbericht 2022 auf zwei spezielle Projekte zurück. «Das neue Regenbecken ‹Kessel› und das Blockheizkraftwerk sind ein wesentlicher Beitrag an Umweltschutz und erneuerbare Energien», heisst es darin.

Letzteres ist erst seit vergangenem 15. September in Betrieb. Es produziert dabei aus dem anfallenden Klärgas Strom und Wärme. «Bis Ende Jahr konnten damit zirka 65 Prozent des Strom- und fast 100 Prozent des Wärmebedarfs der Kläranlage gedeckt werden. Mit der Abwärme des Motors wird der Wärmebedarf der Kläranlage gedeckt», so der Jahresbericht.

In diesen rund dreieinhalb Monaten zwischen Mitte September und Ende Dezember konnte das Blockheizkraftwerk 104 241 kWh Strom produzieren. Abzüglich des Eigengebrauchs konnten 16 971 kWh ins öffentliche Netz eingespeist werden. Die Jahresproduktion an Klärgas betrug übrigens knapp 314 000 Kubikmeter.

Verursacher von illegalem Abwasser konnte nicht gefunden werden

Das neu gebaute Regenklärbecken «Kessel» hat sich laut den Verantwortlichen bewährt. «Der abgelagerte Schmutz der Kanalisationsleitungen wird bei Regen ins neue Becken gespült und aufgefangen. Erst nachher werden die vorgelagerten Becken geöffnet, welche in die Bäche entlasten», wird im Jahresbericht des Abwasserverbandes erklärt.

Vergangenes Jahr sind der ARA Bremgarten 3 Millionen Kubikmeter Abwasser zugeflossen, welches 24 557 Tonnen Frischschlamm beinhaltete. Im Betrieb der ARA ging nicht immer alles rund. «Mehrmals wurde stark verschmutztes Abwasser zugeleitet. Untersuchungen haben nicht zulässige Inhaltsstoffe ausgewiesen. Trotz Besuchen und Nachfragen konnten keine Verursacher ausfindig gemacht werden. Die Zuleitung von unzulässigem Abwasser konnte jedoch anschliessend nicht mehr beobachtet werden», hält der Bericht weiter fest.

Die ARA in Bremgarten.

Die ARA in Bremgarten.

Bild: Walter Christen
(23. 7. 2021)

Auch ein Blick in die Zukunft wird darin getätigt. Eine Betriebsanalyse habe aufgezeigt, dass die vorhandene Beckenkapazität nicht ausreiche, um die künftigen Anforderungen an den Reinigungseffekt der ARA zu erfüllen. Die notwendigen Massnahmen und Investitionen würden nun eruiert und vorbereitet.

Die Bremgarter Kläranlage ist vom Bund übrigens zur Bestimmung der Covid-Viruslast im Abwasser bestimmt worden. Dreimal wöchentlich werden Proben entnommen und von Labors ausgewertet. Die Resultate findet man unter www.covid19.admin.ch/de/overview

Den kompletten Jahresbericht gibt es auf www.ara-bremgarten.ch