Benzenschwil
Erst wird das eine Fenster überschwemmt, dann das andere: Das Schützenhaus braucht eine Mauer

2021 war kein gutes Jahr für das Schützenhaus Benzenschwil. Eine Überschwemmung drückte das Kellerfenster ein – die Feldschützengesellschaft sanierte es. Doch das nächste Hochwasser drückte ganz einfach das zweite Kellerfenster ein. Nach dem dritten Hochwasser sagt die Versicherung, das seien nun wirklich zu viele Schäden innert kurzer Zeit.

Melanie Burgener
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Das Schützenhaus der Feldschützengesellschaft Benzenschwil wurde in diesem Jahr dreimal überschwemmt. Deshalb muss nun ein Hochwasserschutz rund um das Gebäude gebaut werden.

Das Schützenhaus der Feldschützengesellschaft Benzenschwil wurde in diesem Jahr dreimal überschwemmt. Deshalb muss nun ein Hochwasserschutz rund um das Gebäude gebaut werden.

Melanie Burgener

Das erste Kellerfenster haben die Schützen nach einer Überschwemmung Anfang Jahr saniert. Nur wenige Monate später drückte aber schon das nächste Hochwasser ein zweites Fenster ein und suchte sich seinen Weg ins Innere des Schützenhauses. Und als wäre es ein Wettkampf, schaffte es danach auch noch ein drittes Hochwasser, die Fenster des Quartiers der Feldschützengesellschaft Benzenschwil einzudrücken und den Keller erneut unter Wasser zu setzen.

Drei Überschwemmungen im selben Haus innerhalb weniger Monate – für die Gebäudeversicherung war das zu viel. Deshalb muss die Feldschützengesellschaft Benzenschwil nun in ihre Kasse greifen. Es muss eine Mauer her, und zwar rund um das ganze Gebäude.

Laut Gesetz verlange die Aargauische Gebäudeversicherung (AGV) bereits nach einem zweiten solchen Vorfall eine Hochwasserschutzmassnahme, wie die Feldschützengesellschaft auf Anfrage mitteilt. Ansonsten «müssen sie bei zukünftigen Schadenfällen mit Leistungseinbussen bei der Elementarschadenversicherung rechnen», hält AGV in ihren Erläuterungen zur Elementarschadenversicherung fest. Es könne so weit kommen, dass die Versicherung nach einem weiteren Schaden solcher Art keinen Beitrag mehr leistet.

35 Zentimeter hoher Stellriemen soll das Wasser künftig abhalten

Das Schützenhäuschen sei aber auch prädestiniert für Überschwemmungen, wie es dieses Jahr eindrücklich demonstrierte: Es liegt gleich unterhalb eines Waldhangs, wo nicht nur Schmelzwasser, sondern auch starke Regenfälle jeweils wie Sturzbäche herunterfliessen. So wird die Schutzmassnahme ein 35 Zentimeter hoher Stellriemen sein, der rund um das Schützenhaus führt und das Wasser künftig um das Gebäude herumlenken soll.

Rund 10'000 Franken wird das neue Mauerwerk kosten. Weil es sich dabei um eine Prävention handelt, übernimmt die Gebäudeversicherung 4000 Franken. Den Restbetrag muss die Feldschützengesellschaft selber bezahlen.

Weil das Schützenhaus in den Wilermatten in einer Landwirtschafts- und damit ausserhalb der Bauzone liegt, braucht diese Mauer eine Sonderbewilligung. Das Baugesuch dafür kann noch bis am 2. November auf der Gemeindeverwaltung in Merenschwand oder online auf der Gemeindewebsite eingesehen werden.