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Die Psychiatrischen Dienste Aargau wollen im Hirschpark die aktuellen Vorschriften des Veterinäramts umsetzen. Der Verantwortliche sagt, warum zusätzlich zum Stall ein separater Jungtierschlupf sinnvoll ist.
Im Hirschpark zwischen Klinik Königsfelden und der Gaswerkstrasse in Windisch dürfte schon bald ein kleines Blockhaus, ein sogenannter Jungtierschlupf, entstehen. Das entsprechende Baugesuch der Psychiatrischen Dienste des Kantons Aargau (PDAG) liegt noch bis zum 1. März bei der Abteilung Planung und Bau im Gemeindehaus zur Einsichtnahme auf.
Die PDAG sind überzeugt, dass das Bauvorhaben verschiedene positive Auswirkungen auf die Hirsche haben wird. Christian Egloff, Leiter der Gärtnerei sowie Zuständiger für das Wildtiergehege, sagt: «Einerseits können wir gewährleisten, dass sowohl die Kitze als auch die Jungtiere gut mit Kraft und Raufutter versorgt werden können.» Dies sei sehr wichtig beim Heranwachsen der Tiere, damit sie kräftig und gesund bleiben und somit weniger anfällig sind für Krankheiten.
Der Hintergrund: Die Hirsche pflegen im Rudel eine ausgeprägt starke Hierarchie. Egloff erklärt: «Zuerst wird stets der Hirsch, danach die Weibchen und zuletzt die Jungtiere und Kitze zum Futter zugelassen.» Bei der Fütterung von Kraft- und Raufutter vertreibe der Hirsch alle anderen Tiere, bis er genug gegessen hat.
Erst danach dürfen die anderen Rudelmitglieder fressen, je nach Stellenwert in der Hierarchie. Christian Egloff weiss aus Erfahrung: «Dadurch kommen die Kitze und Jungtiere vielmals zu kurz bei der Futteraufnahme von Kraft- und Raufutter.»
Mit der Realisierung des Blockhauses wird sich der Tierbestand nicht verändern. Egloff sagt:
«Das Ziel ist, das Rudel in einer Grösse von 10 bis 15 Tieren zu behalten.»
Das Vorhaben sei eine Verbesserung und Aufwertung des Geheges zu Gunsten der Tiere. Also nicht nur für Jungtiere und Kitze des Rudels, sondern für alle Hirsche. Wenn man den Jungtierschlupf öffnet, so ist die gesamte Fläche für das ganze Rudel ein Witterungsschutz.
Da es bisher nur einen Hirschstall auf dem Areal in Königsfelden gibt, haben die Tiere künftig auch eine Ausweichmöglichkeit, wo sie sich zurückziehen können. Einzig wenn sich der Hirsch ins Blockhaus zurückzieht, können die anderen Tiere des Rudels aufgrund der starken Hierarchie nicht auch noch rein.
Die geplante Erweiterung ist eine Empfehlung des Bundesamts für Veterinärwesen zur Optimierung des Hirschparks. Egloff ergänzt:
«Zudem ist bei der Futterstelle ein mit Kies befestigter Platz ausgelegt, der den Hufabrieb der Tiere fördert und der Beibehaltung von gesunden Hufen dient.»
Der Bau wird von den PDAG finanziert und hat eine Nutzungsdauer von 25 bis 30 Jahren. Die Kosten belaufen sich total auf 20'000 Franken. Bezahlt wird dieser Betrag aus dem jährlichen (laufenden) Budget der PDAG für den Parkunterhalt inklusive Tierbetreuung.
Abschliessend sagt Egloff: «Da wir einen öffentlich zugänglichen Hirschpark unterhalten, sind wir immer bestrebt, diesen aufgrund der Vorschriften des Veterinäramts auf dem aktuellsten Stand zu tun.» Dazu gehöre auch der Bau eines Jungtierschlupfs. Dieser würde den Park in seiner Tiernutzerfreundlichkeit vollkommen abrunden