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Die Stiftung Faro und die Brugger Sektion des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) spannen zusammen: Im ehemaligen Rekrutierungszentrum soll eine Kletterhalle entstehen.
In den nächsten Monaten wird das ehemalige Rekrutierungszentrum der Armee in Unterwindisch zu einem Wohnzentrum umgebaut (die AZ berichtete). Hier werden im kommenden Sommer 50 Bewohnerinnen und Bewohnern der Stiftung Faro – mit einer geistigen Behinderung oder psychischen Beeinträchtigung – einziehen. In einer der zum Gebäude gehörenden Sporthalle soll zudem ein Projekt für ein öffentliches Kletterangebot realisiert werden. Dies geht aus einer gemeinsamen Mitteilung der Sektion Brugg des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) sowie der Stiftung Faro hervor.
Die Rede ist von einer attraktiven Kletterhalle, die unter dem Motto «gemeinsam aktiv» gleichermassen Sportstätte und Begegnungsort werden soll. Angesprochen sind neben SAC-Mitgliedern alle kletterbegeisterten Anfänger und Fortgeschrittenen in der Region Brugg. «Ein besonderes Anliegen der Initianten ist ein Kletterangebot zu schaffen, das auch für Familien, Kinder und Menschen mit Beeinträchtigung geeignet ist», heisst es in der Mitteilung weiter.
Der SAC Brugg betreibt zurzeit zwei kleinere Kletteranlagen. Die Kletterwand «Dägerli» in Windisch ist bald 30 Jahre alt und genügt den klettertechnischen Ansprüchen von heute nicht mehr. Der Boulderraum «Gravity» im ehemaligen Warenhaus Rössli in der Brugger Altstadt erfreut sich zwar grosser Beliebtheit, stösst aber aufgrund der kleinen Fläche an seine Kapazitätsgrenze. «Zudem eignen sich beide Anlagen wegen des engen Raumangebots nicht für die Aktivitäten des Familienbergsteigens der Sektion», sagt SAC-Präsident Heinz Frei auf Nachfrage der AZ. «Mit dem Projekt im ehemaligen Rekrutierungszentrum könnten wir diese Anforderungen erfüllen.» Denn auch die Kletterwand der Fachhochschule in der Sporthalle Mülimatt hätte diese Anforderungen laut Frei nicht abdecken können.
Der Stiftungsrat der Stiftung Faro wird an seiner Sitzung am nächsten Dienstag über die Realisierung des Projekts entscheiden. Die Mitglieder des SAC befinden an ihrer Generalversammlung vom 18. Januar über das Vorhaben. Anschliessend wollen die beiden Initianten ausführlich über das Projekt informieren. Dann werden sie laut Co-Geschäftsführer Dani Hohler von der Stiftung Faro auch Fragen beantworten zu den Kosten für die neue Kletterhalle sowie zu allfälligen weiteren externen Partnern für die Sporthallen-Nutzung in Unterwindisch. Momentan werde das finale Finanzierungskonzept erarbeitet, über das an der GV der SAC-Sektion Brugg informiert und abgestimmt wird, sagt Heinz Frei.
Sobald beide Seiten grünes Licht für das Kletterhallen-Projekt gegeben haben, will die SAC-Sektion die Mietverträge für die bestehenden zwei Anlagen, unter Einhaltung der abgemachten Kündigungsfristen, auflösen. Die Anlage im «Dägerli» und der Boulderraum «Gravity» in der Brugger Altstadt werden zurückgebaut. «Der SAC Brugg möchte mit der Umsetzung des Projekts die Konzentration seiner Kletteranlagen an einem Standort umsetzen», fasst SAC-Präsident Heinz Frei zusammen.
Seit bald 100 Jahren ist der SAC Brugg ein in der Region stark verankerter Verein mit aktuell 1140 Mitgliedern, die sich dem Alpinismus in all seinen Facetten widmen. Die Stiftung Faro mit Sitz in Windisch betreut erwachsene Menschen mit einer geistigen Behinderung oder psychischen Beeinträchtigung. Das Angebot umfasst 90 Wohnplätze mit Beschäftigung sowie 120 geschützte Arbeitsplätze an verschiedenen Standorten. Derzeit zählt die Stiftung Faro rund 180 Mitarbeitende.